Ökologie: Invasion der Plattwürmer
Der Strudelwurm Platydemus manokwari aus Neuguinea zählt laut Weltnaturschutzunion (IUCN) zu den 100 bedrohlichsten invasiven Arten. 2013 entdeckte Jean-Lou Justine vom Muséum National d’Histoire Naturelle in Paris diesen Landplattwurm erstmals in Frankreich – in der Normandie bei Caen – und damit zugleich erstmals in Kontinentaleuropa. Bis dahin wusste man nur von der problematischen Ausbreitung des bis zu gut sechs Zentimeter langen flachen Wurms auf einigen indopazifischen Inseln. Doch seitdem fand der Pariser Experte ihn nun auch in der Karibik und in Florida.
Das räuberische Tier ist dafür bekannt, dass es Ökosysteme regelrecht umgestaltet, weil es Regenwürmer und Schnecken dezimiert. Leider stellt es beileibe nicht die einzige Art der Landplattwürmer oder Landplanarien dar, die Ökologen Sorgen bereitet. Die Mehrzahl der Strudelwürmer lebt zwar im Wasser. Biologen kennen inzwischen aber auch mehr als 900 bodenbewohnende Spezies, die typischerweise in tropischen oder gemäßigten Wäldern heimisch sind. In der Erde importierter Gewächse, oft Zierpflanzen, gelangen sie in andere Länder. Allzu leicht entkommen sie dann in die Natur, wo sie als gefräßige Spitzenprädatoren von Bodenorganismen Nährstoffkreisläufe durcheinanderbringen, heimische nützliche Arten gefährden und sogar Pflanzengemeinschaften verändern. Der bis zu 20 Zentimeter lange Neuseelandplattwurm Arthurdendyus triangulatus hat in Großbritannien nachweislich schon in den 1980er Jahren ganze Regenwurmpopulationen in landwirtschaftlichen Böden schwer geschädigt ...
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