Astronomie und Praxis: Monatsthema: Finstere Juwelen in der Nördlichen Krone
Das kleine Sternbild Nördliche Krone (lateinisch: Corona Borealis), das jetzt abends über dem nordöstlichen Horizont steht, ist auch unter einem aufgehellten Himmel ein schönes Beobachtungsziel. Seine wie ein Diadem halbkreisförmig angeordnete Sternfigur ist nur sieben Grad groß und passt damit gut in das Gesichtsfeld eines kleinen 6330- oder 8340-Fernglases.
In einer dunklen Nacht ist die Krone dank ihrer Kompaktheit auch für das freie Auge eine sehr auffällige Konstellation, östlich der Schultern des Sternbilds Bärenhüter. Ihr mit 2,2 mag hellster Stern, Alpha Coronae Borealis (a CrB), leuchtet in einem weißen Licht. Dabei steht er so schön mittig auf dem Sternenhalbkreis, dass der Beobachter sofort den Eindruck eines Juwels hat, was auch den Eigennamen Gemma (lateinisch für: Juwel) inspirierte. Doch nicht nur wegen ihres attraktiven Erscheinungsbild ist die Nördliche Krone ein interessantes Beobachtungsziel. Eine genauere Betrachtung ihrer einzelnen Juwelen fördert hier erstaunliche Fakten zu Tage: So besitzt die in friedlichem Glanz leuchtende Gemma einen für uns unsichtbaren engen Begleiter, den sie allmählich seiner Materie beraubt. Das System zeigt Helligkeitsschwankungen und ist ein naher Verwandter des berühmten veränderlichen Sterns Algol im Sternbild Perseus, der Gemma am Himmel gegenübersteht. Er ist auch unter seinem Beinamen Teufelsstern bekannt und leuchtet derzeit abends tief über dem Nordwesthorizont ...
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