Neurowissenschaft: Geist + Selbst = Bewusstsein oder so
In seinem berühmt gewordenen Vortrag "Über die Grenzen des Naturerkennens ", die der Physiologe und Philosoph Emil Du Bois-Reymond 1872 vor der 45. Versammlung der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte in Leipzig hielt, erklärte er unter anderem, "dass nicht allein bei dem heutigen Stand unserer Kenntniss das Bewusstsein aus seinen materiellen Bedingungen nicht erklärbar ist, was wohl jeder zugiebt, sondern dass es auch der Natur der Dinge nach aus diesen Bedingungen nie erklärbar sein wird". Er schloss seine Rede mit dem Ausspruch "Ignorabimus" – wir werden es niemals wissen.
Von diesem ungeheuer einflussreichen Diktum lässt sich Antonio Damasio nicht anfechten. Der portugiesische, heute an der University of Southern California in Los Angeles lehrende Neurowissenschaftler unternimmt den kühnen Versuch, die Entstehung des Bewusstseins vor dem Hintergrund neuer Erkenntnisse der Hirnforschung zu entschlüsseln. Auch er hält den bewussten Geist für rätselhaft, aber im Gegensatz zu Du Bois-Reymond das Rätsel für lösbar...
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