Titelthema: Außerirdisches Leben: Heißes Wasser in der Tiefe des Enceladus
Tief unter den Wellen des Atlantiks hat die Natur eigenartige Türme errichtet: Bis zu 60 Meter ragen sie über dem Meeresgrund auf und erinnern an die verlassenen Wolkenkratzer einer versunkenen Stadt. Nur Tauchroboter und U-Boote gelangen an diesen Ort 4500 Meter unter der Meeresoberfläche, wo der Lichtkegel ihrer Scheinwerfer das ewige Dunkel durchbricht und auf allerlei Getier fällt, das hier gedeiht.
In Massen besiedeln Schnecken, Krebse und Muscheln das hydrothermale Feld "Lost City" im Atlantis-Massiv, einem untermeerischen Gebirge des mittelatlantischen Rückens, das auf 30 Grad nördlicher Breite liegt. Die vermeintlichen Bauwerke bestehen aus Kalk und sind in Wahrheit hydrothermale Schlote, an denen heißes, mineralreiches Wasser aus dem Meeresboden austritt. Erst seit dem Jahr 2000 kennt man diesen exotischen Ort, den der I-Max-Film "Aliens of the Deep" in der Folge einem breiteren Publikum bekannt machte.
Mittlerweile sind auch Planetenforscher auf das bizarre Biotop aufmerksam geworden. Denn jüngste Ergebnisse zeigen, dass "Lost City" in seinen physikalischen und chemischen Umweltbedingungen einer außerirdischen Welt ähnelt: dem Grund des Ozeans, den die Raumsonde Cassini in der Tiefe des Saturnmonds Enceladus entdeckt hat. ...
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