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Heldengedenken in Ilion

In den Ruinen von Troia opferten die Mächtigen der griechischen und römischen Antike den Göttern und Helden des legendären Kriegs.
Weltkriege sind keineswegs eine Erfindung des 20. Jahrhunderts: Mit zehntausenden Soldaten zog der Perser­könig Xerxes im Jahr 480 v. Chr. gegen die griechischen Stadtstaaten, zwei Supermächte ihrer Zeit schickten sich an zum Kampf. Es galt eine Scharte auszuwetzen: Zehn Jahre zuvor hatte eine Streitmacht Athens – obwohl an Zahl weit unterlegen – die Truppen seines Vaters Dareios I. in der Schlacht von Marathon besiegt. Überdies stachelte das griechische Mutterland immer wieder seine Kolonien im persisch besetzten Kleinasien zur Revolte an. Dareios war zwar inzwischen verstorben, doch sein Sohn hatte die Zeit genutzt, um aufzurüsten.

Als das Heer die Hellespont genannte Meerenge erreichte (heute Dardanellen), die Europa von Asien trennt, ließ Xerxes seine Truppen halten und erklomm einen Burgberg. Dort brachte er der Göttin Athena ein Tieropfer dar – laut dem Zeitgenossen und Historiker Herodot nicht weniger als tausend Rinder. Das Gebrüll der verängstigten Tiere, der Geruch des Blutes und das folgende Festmahl dürften ihre Wirkung auf die Soldaten nicht verfehlt haben. Doch der Perserkönig wollte sicher mehr. Jener heute Hisarlýk genannte Burgberg galt schon in der Antike als die Stätte des von Homer um 700 v. Chr. besungenen Troianischen Krieges.

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