Wissenschaft und Gesellschaft: Hirntod und Wachkoma

Mit dem medizinisch-technologischen Fortschritt wandelte sich das Todeskonzept. Ärzte und Gesellschaft mussten die klassische Diagnose, die sich auf Herz- und Atemstillstand konzentrierte, zu einer neurozentrischen umgestalten. Trotz augenscheinlichem Konsens zum Hirntod als Todesdefinition tauchen immer wieder ethische, moralische und religiöse Bedenken auf. Unbehagen besteht etwa, die Definition des Hirntodes könnte auf das irreversible Wachkoma ausgedehnt werden oder die Kriterien wären dahingehend formuliert, Organtransplantationen zu erleichtern.

Steven Laureys

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Steven Laureys

Steven Laureys promovierte 1993 in Medizin an der Freien Universität Brüssel (Belgien). Er spezialisierte sich auf Neurologie und begann in dieser Zeit eine Laufbahn als Forscher. Mit seinen experimentellen Arbeiten zu Schmerz und Schlaganfall mittels In-vivo-Mikrodialyse und Diffusions-MRT bei Ratten erwarb er den Titel eines Master of Sciences in Pharmazeutischer Medizin. Sein Interesse an funktionellem Neuroimaging führte ihn an das Zyklotron-Forschungszentrum der Universität Lüttich (Belgien). Mit Untersuchungen zur zerebralen Restfunktion bei Wachkomapatienten promovierte er hier in Naturwissenschaften. Laurey ist Facharzt für Neurologie, Palliativmedizin und Medizin am Lebensende. Er erhielt den William-James-Preis der Association for the Scientific Study of Consciousness und publizierte vor kurzem das Buch "The oundaries of consciousness". Laureys arbeitet derzeit am Zyklotron-Forschungszentrum und in der Abteilung für Neurologie der Universität Lüttich, Sart-Timan-B30, 4000 Liège, Belgien.

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