Paläoarchäologie: Höhlenkino in der Eiszeit
Bewegung mit Bildern nachzuempfinden oder vorzutäuschen, ist keine Erfindung unserer Zeit. Das versuchten schon die prähistorischen Künstler, die Höhlenmalereien schufen – allerdings mit unterschiedlichem Erfolg. Nicht alle frühen Darstellungen in Höhlen wirken so lebendig wie die jagenden Löwen, die eine Wand der südfranzösischen Grotte Chauvet schmücken. Sowohl die Zeichentechniken als auch die verwendeten Stilmittel und optischen Tricks variieren. Aber selbst reglos wirkende Tiere gewinnen oft unerwartete Dramatik – als Teil einer bildlichen Geschichte.
Höhlen waren für die Menschen der Urzeit keine Museen, deren Wandbilder man vorwiegend direkt von vorn anschaute, um sie auf sich wirken zu lassen. Vielmehr handelte es sich um Räume, in denen man selbst zu verschiedenen Zwecken umherging, wodurch man die Bilder aus unterschiedlichen Blickwinkeln sah, oft auch von der Seite – und noch dazu in schwachem, flackerndem Licht. All das zusammen brachte Bewegung und Dynamik in die Szenen an den Wänden und sogar ...
Schreiben Sie uns!
1 Beitrag anzeigen