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Im Rückblick



1952

Rückkehr aus Tibet

Heinrich Harrer, prominenter Bergsteiger und Mitglied der deutschen Himalaja-Expedition 1939, wurde bei Kriegsausbruch in Indien interniert. Drei Jahre später gelang zusammen mit dem Bergkamerad Peter Aufschnaiter die Flucht nach Tibet. Zwei Jahre brauchten sie, um Lhasa, die Hauptstadt, zu erreichen. Dort erwarb Heinrich Harrer überraschend schnell das Vertrauen des verschlossenen Dalai Lama: Er konnte ihm die Handhabung einer Leica erklären, mit der niemand umgehen konnte. – Mit vielen tausend wertvollen Photos kehrte Harrer jetzt in die Heimatstadt Graz zurück. (Photo-Magazin, April 1952, S. 78)

Fortschritte am Spitzenemissions-Mikroskop

E. W. Müller, der Erfinder des Feldemissions- oder Spitzenemissions-Mikroskops (einer Abart des Elek-tronenmikroskops) konnte in Berlin Dahlem bei seinen schönen Versuchen, Atome und Moleküle sichtbar zu machen, weitere Erfolge erzielen. Es ist ihm gelungen, sein Gerät nun auch mit positiver statt mit negativer Spitze zu betreiben. Dabei gehen von der Spitze keine Elektronen mehr aus, sondern positive Ionen. Protonen bilden die Spitze und alles, was an ihr vorgeht, in ganz derselben Weise ab wie früher die Elektronen. Die Protonen haben den Vorteil, weit schärfere Abbildungen zu liefern, weil ihre Wärmebewegung, die ja hauptsächlich für eine etwaige Unschärfe verantwortlich ist, relativ niedriger ist als die der Elektronen. (Kosmos, Heft 4, 48 Jg., 1952, S.189)

Ein neuartiges Fahrrad

Die Grundgedanken, die zum Bau der im Straßenbild heutzutage vielfach vertretenen Motorroller geführt haben, nämlich in der Hauptsache die Rücksicht auf die Beinfreiheit, haben jetzt auch zur Planung eines entsprechenden Fahrrades Veranlassung gegeben. Außer dem erstrebten Wegfall des die Benutzung erschwerenden hohen, flächenförmigen Rahmens des normalen, großrädrigen Fahrrades ist durch die Neukonstruktion auch noch ein wirksamer Schutz der Kleidung vor der immer öligen Kette erreicht und außerdem ein praktischer, verschließbarer Transportraum für kleines Gepäck geschaffen worden. Der aus zwei Hälften zusammengesetzte Tragkörper umschließt alle Antriebsteile … (Umschau, Heft 7, 52. Jg., 1952, S. 220)

1902

Warum "setzt" sich nasser Sand?

Die Volumenverkleinerung des Sandes bei Befeuchtung ist jüngst von van der Mensbrugghe wissenschaftlich untersucht worden. Er nimmt an, dass das Zusammensinken des Sandes bei Befeuchtung dadurch bedingt ist, dass die von den einzelnen Sandkörnchen an ihrer Oberfläche verdichtete Luftschicht infolge der stärkeren Anziehung zwischen Sand und Wasser von letzterem verdrängt wird; dadurch sei nun aber wieder die Anziehung der einzelnen von Wasserhüllen umgebenen Sandkörnchen erhöht und so erkläre sich das verringerte Gesamtvolumen. (Naturwissenschaftliche Wochenschrift, Neue Folge I. Bd., Nr. 28, 1902, S. 333)

Tönende Flammen

Die Eigenschaft der Wasserstoffflamme (ist es), in einem über sie gehaltenen Glasrohre die Luft in Schwingungen und dadurch zum Tönen zu bringen. … Der Physiker Tyndall u. A. haben eine ganze Reihe von diesfälligen Versuchen beschrieben, die mit einfachen Hilfsmitteln sich erfolgreich bewerkstelligen lassen. … Die Töne werden durch die rasch aufeinander folgenden Schwingungen der Flamme hervorgebracht, indem die über der Flamme befindliche Luftsäule des äußeren Glasrohres mit gleichen Schwingungsverhältnissen wie die Flamme gleichfalls zum Tönen gebracht wird und gleichsam als Resonator dient. Zur Analyse der schwingenden Flamme dient ein Spiegel, der im Hintergrunde des Bildes zu ersehen ist und das Bild der Flamme und ihrer Oscillationen reflectirt. (Der Stein der Weisen, 27. Bd., 1902, S. 30)

Vereinigung von Sauerstoff und Wasserstoff

Durch eine neue Methode zur Darstellung von sehr reinem Wasserstoff und Sauerstoff, nämlich durch Elektrolyse einer Lösung von sehr reinem Baryumhydroxyd, ist es H. B. Bakar gelungen, diese Gase so rein und trocken darzustellen, dass Röhren, welche dieselben enthalten, zur Rothgluth erhitzt werden können, ohne dass eine Vereinigung der Gase stattfindet, während Röhren, welche die ungetrockneten Gase enthalten, beim Erhitzen leicht explodiren. Nach der Einführung einer kleinen Menge destillirten Wassers in die trockenen Röhren erfolgt sofort Explosion. Bei Gasen, welche man nur zwei Tage in Berührung mit destillirtem Phosphorpentoxyd hatte stehen lassen, fand nur eine langsame Vereinigung statt. … Daher scheint es, dass Wasser nicht der einzige wirksame Factor ist bei der Explosion des erhitzten Gemisches. (Zeitschr. f. d. ges. Kohlensäure-Ind., 8. Jg., Nr. 8, 1902, S. 249)

Aus: Spektrum der Wissenschaft 4 / 2002, Seite 84
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

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