Überflutungsgefahr: Klimawandel und Küstenschutz
Seit Beginn der Industrialisierung übt der Mensch einen stetig wachsenden Einfluss auf das irdische Klimasystem aus, indem er Gase freisetzt, welche die Rückstrahlung der Wärme vom Erdboden in den Weltraum verhindern. Diese Treibhausgase, namentlich Wasserdampf, Kohlendioxid, Methan, Stickoxide und Ozon, kommen zwar schon immer in gewissen Mengen in der Erdatmosphäre vor. Durch die vom Menschen betriebene Land- und Energienutzung nimmt ihre Konzentration jedoch beständig zu. Dadurch ist die globale Durchschnittstemperatur seit 1900 schon um knapp ein Grad Celsius angestiegen. Da eine Beschränkung oder gar Reduktion des Ausstoßes an Treibhausgasen leider nicht in Sicht ist, wie jüngst die Klimakonferenz in Durban zeigte, wird sich die Erde weiter erwärmen – um schätzungsweise zwei bis fünf Grad Celsius bis zum Jahr 2100.
Wie ein Blick zurück in die Erdgeschichte lehrt, wirkt sich das auch auf den Meeresspiegel aus. So schwankte dieser in den letzten zwei bis drei Millionen Jahren als Folge des mehrfachen Wechsels zwischen Kalt- und Warmzeiten um bis zu 130 Meter. Noch vor 20 000 Jahren lag fast das gesamte Nordseebecken trocken. Mit dem Ende der letzten Eiszeit vor 12 000 bis 6000 Jahren stieg der Spiegel der Weltmeere um rund 120 Meter an. Danach blieb er weit gehend stabil; durch die heutige Erderwärmung droht er sich jedoch weiter zu erhöhen. Im 20. Jahrhundert betrug der Anstieg – nach einem langsamen Beginn und einer deutlichen Beschleunigung zum Ende hin – im globalen Durchschnitt bereits 17 Zentimeter. Hochpräzise Messungen per Satellit ergaben inzwischen, dass er sich seit 1990 etwa verdoppelt hat und jetzt 3,3 Zentimeter im Jahrzehnt ausmacht. Angesichts der zu erwartenden weiteren Erwärmung rechnen einige Wissenschaftler mit einer Erhöhung des Meeresspiegels um bis zu zwei Meter bis zum Jahr 2100 ...
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