Direkt zum Inhalt

Astronomie: Kollision mit Merkur fällt aus

Der innerste Planet unseres Sonnensystems, Merkur, bewegt sich auf einer stark elliptischen Bahn: Ihr sonnenfernster Punkt ist rund 1,5-mal so weit vom Zentralgestirn entfernt wie ihr sonnennächster. Einige Astronomen spekulieren, die Schwerkraft des Jupiters könne den Merkurorbit irgendwann völlig destabilisieren und den Gesteinsplaneten durchs innere Sonnensystem driften lassen. Dabei könnte Merkur entweder direkt mit der Erde zusammenstoßen oder die Venus auf einen Kollisionskurs zu uns schicken.

Richard Zeebe, Physiker an der University of Hawaii in Manoa (USA), hat daher simuliert, wie sich unser Planetensystem in den kommenden 5 Milliarden Jahren verändert. Sein Ergebnis: Der Erde droht zumindest keine direkte Gefahr. In sechswöchiger ununterbrochener Rechenzeit an einem Supercomputer "Cray CS300" simulierte er 1600 Szenarien mit geringfügig unterschiedlichen Anfangsbedingungen. Das Modell enthielt die Bewegungsgleichungen aller acht Planeten sowie Plutos als einflussreichstes Objekt aus dem Kuipergürtel und berücksichtigte Effekte der allgemeinen Relativitätstheorie.

In keinem Szenario reichte Jupiters Schwerkraft aus, um Merkur auf eine Bahn zu zwingen, die ihn in die Nähe des Erdorbits brachte. Rund ein Prozent der Modellläufe ergab immerhin eine deutliche Zunahme der Merkurbahnexzentrizität. In drei Fällen stürzte Merkur in die Sonne, in sieben kollidierte er mit der Venus – jeweils erst in vielen hundert Millionen Jahren. Der Erdorbit bleibe den Simu­la­tionen zufolge in den kommenden Jahrmilliarden höchstwahrscheinlich stabil, so Zeebe.

Kennen Sie schon …

Spektrum der Wissenschaft – Vielfältige Quanten

Wir tauchen ein in die Welt der Quanten, die uns noch immer zahlreiche Rätsel aufgibt. Forscher entwickeln ständig neue Modelle und hinterfragen Grundlegendes, wie beispielsweise das Konzept der Zeit. Gleichzeitig macht die Entwicklung neuer Quantencomputer große Fortschritte und könnte unsere Verschlüsselungssysteme bedrohen. Experten arbeiten an neuen Methoden, um unsere Daten zu schützen. Erfahren Sie, wie diese Herausforderungen gemeistert werden und ob Kryptografen den Wettlauf gegen die Zeit gewinnen können.

Spektrum der Wissenschaft – Eine neue Weltformel

Rund 100 Jahre währt die Suche der theoretischen Physik nach einer Quantentheorie der Schwerkraft. Doch vielleicht kann die Gravitation in einer Weltformel so bleiben, wie sie ist – zumindest fast. Experimente könnten die neue Theorie schon bald testen. Außerdem im Heft: Die Bedeutung der Böden der Erde wurden lange unterschätzt. Zahlreiche Organismen im Boden zersetzen abgestorbenes organisches Material und fördern so den globalen Kohlenstoffkreislauf. Gammastrahlenblitze mischen gelegentlich die irdische Ionosphäre durch. Aber brachten kosmische Explosionen das Leben auf der Erde schon einmal an den Rand der Existenz? Selbst unter dem Eis des arktischen Ozeans findet man Lava speiende Vulkane und Schwarze Raucher. Dies bietet einen neuen Blick auf die geologischen Vorgänge in unserem Planeten.

Spektrum der Wissenschaft – Vom Quant zur Materie

In den letzten Jahrzehnten haben sich Quantenfeldtheorien durchgesetzt, um grundlegende physikalische Phänomene unseres Universums zu erklären. Aber nicht alle physikalischen Effekte lassen sich damit erklären. Manche Erscheinungen lassen sich nicht stimmig in das Standardmodell der Teilchenphysik integrieren. Das reicht von subtilen Effekten wie der Tatsache, dass Neutrinos sich ineinander umwandeln bis hin zur auf großen Skalen wirkenden Schwerkraft. »Vom Quant zur Materie« stellt die subatomaren Spielregeln der Teilchenphysik vor und erklärt deren Bausteine. Wir berichten beispielsweise, wie sich Atome mit Lichtpulsen manipulieren lassen, ob es eine vierte Variante von Neutrinos gibt, und stellen kompakte Plasmabeschleuniger vor.

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.