Zwerggalaxien: Kosmisches Plankton
Wenn Sie sich die Lebewesen der Ozeane vorstellen – was kommt Ihnen zuerst in den Sinn? Sind es majestätische Wale, vielleicht auch Tintenfische, Delfine oder Haie? Vermutlich fällt Ihnen spontan vieles ein, nur nicht das Plankton. Dabei kommt im Meer nichts so zahlreich vor wie diese überall umherschwebenden Organismen. Beim Weltall ist es ganz ähnlich. Beim Gedanken an den Kosmos haben wir sofort Bilder von faszinierenden Spiralgalaxien und gewaltigen Nebeln mit bestechenden Formen und Farben vor Augen. Dagegen fristen andere Gebilde eine wenig beachtete Existenz, obwohl sie im Universum gewissermaßen den größten Nahrungsvorrat stellen: die Zwerggalaxien. Die kleinen Sternsysteme treiben das Wachstum der größeren Strukturen an.
Darum ist ein genauer Blick auf die Zwerggalaxien unverzichtbar, um das Zusammenspiel aller Objekte im Kosmos zu verstehen. In letzter Zeit häufen sich dabei Ungereimtheiten. Die Beobachtungen scheinen nicht gut zu den Vorhersagen des Standardmodells der Kosmologie zu passen, welches von der Existenz Dunkler Materie einer bis heute unbekannten Natur ausgeht. Aber der Reihe nach.
In den 1930er Jahren hat Harlow Shapley vom Harvard-College-Observatorium in Cambridge, Massachusetts, eines der damals größten Teleskope der Welt auf den Nachthimmel gerichtet und einen erstaunlichen Fund gemacht: eine unbekannte Art von Galaxie …
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