Astronomie und Praxis - Beobachtung: Kosmologie mit Kaninchendraht und Wasser
Astronomie und Praxis - Beobachtung: Kosmologie mit Kaninchendraht und Wasser
Ist es möglich, mit einfachen Mitteln kosmologische Beobachtungen durchzuführen? Um diese Frage zu beantworten, machten sich zwei Amateurastronomen auf, das Echo des Urknalls einzufangen. Für ihr »Berlin Cosmic Microwave Experiment« (BECOME) entwickelten sie mit einfachen Mitteln ein kostengünstiges Radioteleskop.
Kurze Zeit nach dem Urknall war das Universum mit einem nahezu gleichmäßig verteilten, extrem heißen Plasma erfüllt. Das Charakteristische an diesem Zustand stellte die enge Kopplung zwischen Licht und Materie dar. So konnten sich Lichtquanten, die Photonen, nicht frei ausbreiten, sondern wurden permanent an den umherirrenden elektrisch geladenen Elektronen und Atomkernen gestreut oder von ihnen absorbiert. Der Raum expandierte, und das Plasma kühlte sich ab. Rund 380 000 Jahre nach dem Urknall sank die Temperatur unter 3000 Kelvin, so dass sich die im Plasma vorhandenen Elektronen und Protonen zu elektrisch neutralen Wasserstoffatomen vereinen konnten. Ab jenem Zeitpunkt breiteten sich die Photonen frei aus, das Universum wurde für Licht durchsichtig. Im expandierenden Raum vergrößerte sich die Wellenlänge des Lichts. Deshalb sind die einst im sichtbaren Bereich des elektromagnetischen Spektrums freigesetzten Photonen heute, 13,7 Milliarden Jahre nach dem Urknall, bei einer tausendfach größeren Wellenlänge zu beobachten, nämlich im Mikrowellenbereich. Ein Nachweis des primordialen Feuerballs erfordert somit eine Radioantenne und einen empfindlichen Empfänger.
Sterne und Weltraum – Die Sonne – Expedition in eine heiße Hölle
Unsere seit rund fünf Milliarden Jahren aktive Sonne gibt immer noch Rätsel auf. Mit Hilfe von Raumsonden, die sich ihr mehr als jemals zuvor nähern, sollen sie gelüftet werden – wir informieren Sie über diese Expedition und berichten darüber hinaus über die ESA-Mission Hera zur Erforschung der Doppelasteroiden Didymos und Dimorphos. Im Jahr 2022 gelang es der NASA-Mission DART, die Umlaufbahn des kleineren Dimorphos durch den Aufschlag der Sonde zu verändern. Weiter berichten wir über Funde des Instrumentes DESI, die darauf hindeuten, dass sich die Dunkle Energie wieder abschwächen könnte, und stellen Ihnen die Teleskope auf der Kanareninsel La Palma vor, die auf ihren Vulkanbergen optimale Voraussetzungen und Beobachtungsorte, auch für Amateurastronomen, bietet.
Sterne und Weltraum – Supernovae Ia: Wie schnell expandiert das Universum?
Ein »Jugend forscht«-Gewinner stellt sein Projekt vor, in dem er mit mehreren Supernovae Ia die Hubble-Konstante berechnet. Wir berichten über eine neue Hypothese zu schnellen Radioblitzen und präsentieren das Wendelstein-Observatorium in den Bayerischen Alpen. Woran wäre die Landung der Raumsonde SLIM fast gescheitert? Und wie baut man sich eine Ministernwarte im Garten?
Sterne und Weltraum – Superheiß: So wird die Sonnenkorona geheizt
Unsere Sonne birgt ein Temperaturrätsel: Der Sonnenkern ist etwa 15 Millionen Grad Celsius heiß, was das Verschmelzen von Atomkernen erlaubt. Diese Fusionsprozesse speisen die Sonnenenergie, die schließlich am äußersten Rand unseres Heimatgestirns – der Photosphäre – als elektromagnetische Wellen abgestrahlt wird. Dort ist unser Heimatgestirn nur noch zirka 5500 Grad Celsius heiß. Doch weiter außen erreicht sie in einer Schicht namens Korona ein bis zwei Millionen Grad Celsius! Wie kommt das? Der Sonnenphysiker Klaus-Peter Schröder klärt in der Titelgeschichte das Mysterium auf und legt dar, welche Rolle Magnetfelder dabei spielen.
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