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Menschenevolution: Lucys Baby

Ein 3,3 Millionen Jahre altes Kinderskelett aus Äthiopien erzählt von der Lebensweise zur Frühzeit des aufrechten Gangs und vom schon verzögerten Gehirnwachstum der Vormenschenkinder.
Schädel eines Australopithecus-Mädchens
Textauszug:

Die Wüstenregion Afar im Nordosten Äthiopiens gehört seit Langem zu den ergiebigsten Fundorten für wertvolle, oft spektakuläre Fossilien früher Hominiden. Insbesondere stammt von dort »Lucy«, ein 3,2 Millionen Jahre altes, vor dreißig Jahren entdecktes Frauenskelett der Vormenschenart Australopithecus afarensis.

Im letzten Jahr machten die Fossilien eines kleinen Kindes Schlagzeilen. Nur vier Kilometer vom Fundort Lucys entfernt, im Gebiet Dikika, lagen seine Überreste fest in Gestein verbacken. Allem Anschein nach gehörte dieses Kind zur selben Australopithecus-Art wie Lucy, somit zu einer der mutmaßlichen Spezies in der menschlichen Ahnenreihe. Obwohl das Dikika-Kind etwas früher lebte – vor 3,3 Millionen Jahren – und bereits etwa drei Jahre alt war, sprechen Anthropologen salopp von Lucys Baby. Der Fund stellt in vieler Hinsicht eine Sensation dar. So ist dieses Skelett vollständiger als jedes andere von Australopithecinen, sogar als das von Lucy. Außerdem handelt es sich um das früheste bisher aufgetauchte Kinderfossil aus dem Kreis der Vormenschen. Erstmals können Forscher nun untersuchen, ob die Kinder unserer mutmaßlichen Urahnen schon anders wuchsen als junge Menschenaffen.

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Spektrum der Wissenschaft – 50 Jahre Lucy

Vor 50 Jahren wurde in Äthiopien ein hervorragend erhaltenes Teilskelett von Australopithecus afarensis entdeckt. Auch ein halbes Jahrhundert nach seiner Entdeckung gilt das 3,2 Millionen Jahre alte Fossil immer noch als Urmutter aller Menschen. Doch »Lucy« hat Konkurrenz bekommen. Außerdem im Heft: Ein neues Quantenparadoxon löst Kontroversen aus. Der Drehimpuls eines Teilchens scheint sich von diesem zu lösen und sich körperlos zu bewegen – aber ist das wirklich so? Nanokapseln, wie jene der RNA-Impfstoffe, sollen die Medizin revolutionieren. Doch immer wieder tritt durch die Nanomedikamente eine gefährliche Immunreaktion auf. Was steckt dahinter? Nördlich von Berlin untersucht ein Forschungsprojekt, wie sich trockengelegte Moore wiedervernässen lassen. Schließlich stellen wir in der Rubrik »Forschung Aktuell« die Nobelpreisträger für Physik, Chemie und Medizin oder Physiologie sowie deren bahnbrechende wissenschaftliche Beiträge vor.

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