Ökologie: Meereswelt im Würgegriff
Anemonenfische (Amphiprion) bewohnen Korallenriffe und verbringen dort als erwachsene Tiere ihr gesamtes Leben im Schutz einer einzelnen Seeanemone. Zuvor aber, während ihrer Jugend, müssen sie eine riskante Reise bewältigen. Nach dem Schlüpfen schwimmt die Fischlarve vom Riff ins offene Meer und entwickelt sich dort weiter. 11 bis 14 Tage später ist das juvenile Tier reif genug, um zurückzuschwimmen und ein symbiotisches Verhältnis mit einer Seeanemone einzugehen. Doch nahe dem Riff lauern alle möglichen Kreaturen auf Beute, darunter Lipp- und Rotfeuerfische. Die kleinen Anemonenfische können die Räuber jedoch am Duft erkennen und umgehen.
Der Geruchssinn, von dem die Tiere dabei Gebrauch machen, ist angewandte Chemie. Er detektiert Moleküle im Wasser und leitet die entsprechenden Informationen ans Zentralnervensystem weiter, das darauf adäquat reagiert, indem es beispielsweise ein Vermeidungsverhalten auslöst. Schon kleine Verschiebungen in der chemischen Zusammensetzung des Ozeanwassers genügen, um diesen Mechanismus zu stören. Wissenschaftler fragen sich daher zunehmend, was wohl geschehen wird, wenn der Säuregehalt des Wassers steigt. Dies ist weltweit zu beobachten, weil der Mensch immer mehr Kohlenstoffdioxid (CO2) in die Atmosphäre freisetzt, von dem sich ein großer Teil in den Ozeanen löst und dort mit dem Wasser teilweise zu Kohlensäure reagiert ...
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