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Blickfang: Myelin aus dem Labor

künstliches Myelin unter starker Vergrößerung

Axone, die schlauchartigen Ausläufer der Nervenzellen, können elektrische Signale rasch über weite Strecken transportieren. Im zentralen Nerven­system geht das dank so genannter Oligodendrozyten besonders schnell. Diese Zellen bilden das Myelin, welches die Axone umhüllt und somit elektrisch isoliert%nbsp;- ähnlich der Isolierung eines Elektrokabels.

Forscher um den Neurowissenschaftler Feng Mei von der Univer­sity of California in San Francisco haben es nun geschafft, Oligodendro­zyten im Labor gezielt zur Produktion von Myelin anzuregen. Das gelang ihnen mit Hilfe von Substanzen, die an ein bestimmtes Protein der Zellmembran, den Kappa-Opioidrezeptor, binden.

Die elektronenmikroskopische Aufnahme zeigt einen einzelnen, grün eingefärbten Oligodendro­zyten. Die Zelle befindet sich auf einer speziellen Platte mit winzigen, kegelförmigen Erhebungen und umwickelt einen Kegel auf die gleiche Weise, wie sie es im Nervensystem tun würde. Dort schlingen sich die Fortsätze der Oligoden­drozyten ebenfalls um Axone und bilden so die Myelinscheiden. Mit ihrem Modell möchten die Forscher diesen Vorgang genauer untersuchen. Sie hoffen, so in Zukunft neue Behandlungsmöglichkeiten für multiple Sklerose und andere neurodegenerative Erkrankungen zu finden, die auf einer Schädigung der Myelinscheide beruhen.

  • Quellen
Mei, F. et al.: Identification of the Kappa-Opioid Receptor as a Therapeutic Target for Oligodendrocyte Remyelination. In: Journal of Neuroscience 36, S. 7923–7935, 2016

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