Kreativität: Das kreative Selbst
Alle Kinder spielen leidenschaftlich gern, wobei sie teils Bekanntes wiederholen und nachahmen, teils Neues erfinden und erkunden. Vertrautes wie Ungewöhnliches fasziniert sie gleichermaßen – das, was bekannt und gefahrlos ist, gibt ihnen Sicherheit und Halt, und Neues, das sie noch nie erlebt haben, erforschen sie. Kinder haben ein elementares Verlangen nach Wissen und Verstehen, sie brauchen geistige Nahrung und Anregung. Zum Entdecken oder Spielen müssen wir sie nicht auffordern oder "motivieren", denn Spielen ist – wie alle kreativen oder "proto-kreativen" Tätigkeiten – intrinsische Lust, reines Vergnügen.
Am Fantasiespiel sind sowohl innovative wie nachahmende Impulse beteiligt. Dabei werden oft Spielzeuge, Puppen oder kleine Nachbildungen realer Objekte benutzt, um neue Konstellationen darzustellen oder bereits bekannte zu wiederholen. Kinder lieben Geschichten, wobei sie sich diese nicht nur von anderen erzählen lassen, sondern sich auch selbst welche ausdenken. Geschichtenerzählen und Mythenbildung sind fundamentale menschliche Tätigkeiten, uralte Strategien, um die Welt zu verstehen ...
(Buchauszug von "Der Strom des Bewusstseins" von Oliver Sacks)
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