Open Science: Wege aus der Forschungskrise
Es gibt Tage, die das ganze Leben prägen. Für Felix Schönbrodt war der 17. Oktober 2011 so ein Tag. Zuvor hatte er zu Persönlichkeitspsychologie geforscht, war gerade Assistenzprofessor an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) geworden. Doch dann veröffentlichten drei Wissenschaftler von den Universitäten von Pennsylvania und Berkeley in Kalifornien eine Studie mit dem Titel »False-Positive Psychology« (»Falsch positive Psychologie«). Wegen dieses Papers begann Schönbrodt seine Karriere darauf auszurichten, die Wissenschaft umzukrempeln.
Die betreffende Arbeit war eher theoretischer Natur. In ihr rechneten die drei US-amerikanischen Forscher um Joseph Simmons der psychologischen Fachwelt vor, wie leicht man mit ein paar Ungenauigkeiten oder Tricks – dem so genannten p-Hacking – ein signifikantes Ergebnis erhält, wo eigentlich gar keines ist. Je nach methodischem Aufbau, so schrieben sie, sei es in vielen Fällen sogar wahrscheinlicher, ein solches falsch positives Ergebnis zu finden, als korrekterweise zu entdecken, dass es kein relevantes Resultat gibt…
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben