PALÄONTOLOGIE: Riesenhai widerstand Klimakapriolen
Carcharocles megalodon, der wohl größte Hai, der je gelebt hat, verschwand vor 2,6 Millionen Jahren. Vermutlich wurde ihm keine Klimaänderung, sondern Nahrungsmangel zum Verhängnis, wie Forscher um Catalina Pimiento von der Universität Zürich herausgefunden haben.
Die Wissenschaftler analysierten rund 200 Funde von Megalodon-Fossilien, die in Museumssammlungen und Datenbanken weltweit dokumentiert sind und einen Zeitabschnitt von etwa 20 Millionen Jahren überdecken. Über die Fundorte und Datierungen rekonstruierte das Team, wie weit verbreitet die Räuber zu verschiedenen Zeitpunkten waren und welche Populationsgrößen sie jeweils erreichten. Demnach jagten die Riesenhaie im frühen Miozän, bis vor etwa 16 Millionen Jahren, vorwiegend in warmen Gewässern vor Nordamerika, Europa und im Indischen Ozean. Später breiteten sie sich bis vor die Küsten Asiens, Australiens und Südamerikas aus.
Vor etwa 5 Millionen Jahren begann laut Fossilbefund der kontinuierliche Niedergang des Megalodon. Bislang hatten Forscher dies mit klimatischen Veränderungen in Zusammenhang gebracht. Die neuen Ergebnisse stellen das in Frage: Die Bestände des Riesenhais scheinen weder in kälteren Perioden ab- noch in wärmeren zugenommen zu haben. Vielmehr war offenbar Nahrungsmangel der ausschlaggebende Faktor. Das allmähliche Verschwinden des Megalodons geht zeitlich einher mit einem Rückgang seiner Beutetiere (hauptsächlich Wale) sowie dem Aufkommen neuer Konkurrenten. Insbesondere der Weiße Hai und Schwertwale drängten in seine ökologische Nische.
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