Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Blick in die Forschung: Kurzberichte: Riesige Magnetfelder durchziehen die Andromedagalaxie

Mit dem 100-Meter-Radioteleskop bei Effelsberg fanden Bonner Astronomen in unserer Nachbargalaxie Magnetfelder, die um ihr Zentrum einen gigantischen Ring bilden.
Radiokarte Andromedagalaxie

Astronomen vom Bonner Max-Planck- Institut für Radioastronomie haben mit dem 100-Meter-Radioteleskop bei Bad Münstereifel-Effelsberg die bisher umfangreichste und genaueste Vermessung der Magnetfelder in der Andromedagalaxie, einem Nachbarn unseres Milchstraßensystems, unternommen. Die Magnetfelder bilden einen breiten Ring in einem Abstand vom Galaxienkern zwischen 20 000 und 50 000 Lichtjahren. Die Feldrichtung verläuft dabei nahezu entlang des Rings, so wie es die Dynamotheorie der Feldentstehung vorhergesagt hat. Solche gigantischen Magnetfelder spielen bei der Entstehung und Entwicklung von Galaxien eine wichtige Rolle.

Die Andromedagalaxie, im Katalog von Charles Messier (1730 –1817) die Nummer 31, kurz M 31, ist mit nur 2,5 Millionen Lichtjahren Entfernung die nächstgelegene Spiralgalaxie und übertrifft das Milchstraßensystem an Größe und Gesamtmasse. M 31 kann in klaren Nächten mit dem bloßen Auge gesehen werden und ist schon in alten arabischen Sternkarten als Nebelfleck zu finden. Mit modernen Teleskopen lassen sich ihre Sterne, ihr Gas und Staub mit hoher Präzision untersuchen. Im Bereich der Radiowellen eröffnet sich der Blick auf einen weiteren, oft vernachlässigten Bestandteil der Galaxien: ...

Kennen Sie schon …

Sterne und Weltraum – Swing-by – Raumsonde JUICE im Billardspiel mit Mond und Erde

Die europäische Raumsonde JUICE führte ein wichtiges Swing-by-Manöver am Erde-Mond-System durch, um mittels der Schwerkraft zu beschleunigen. Dabei half erstmals auch der Mond mit. Bis 2029 folgen drei weitere Planetenvorbeiflüge, um 2031 dann Jupiter und seine Galileischen Monde zu erreichen. Wir informieren Sie über die Details der Mission. Im zweiten Teil unserer Serie über Observatorien berichten wir über das Extremely Large Telescope (ELT) der ESO, das in der chilenischen Atacama-Wüste gebaut wird. Ein langjähriger ESO-Mitarbeiter beschreibt uns den Fortschritt des Großprojekts. Das ELT soll ähnliche Durchbrüche wie die Weltraumteleskope Hubble und James Webb ermöglichen. Darüber hinaus beleuchten wir die wissenschaftshistorische Bedeutung der Werke des Philosophen Immanuel Kant, der dieses Jahr 300 Jahre alt geworden wäre, und zeigen in unserem Praxisbericht, wie Sie vom Boden aus mit amateurastronomischen Mitteln Raumstationen am Himmel fotografieren können.

Sterne und Weltraum – 25 Jahre VLT – Jubiläum des Riesenteleskops

Das Very Large Telescope, das seit dem Jahr 2000 beeindruckende Aufnahmen mit seinen vier kombinierbaren 8-Meter-Spiegeln liefert, ist der Auftakt unserer dreiteiligen Serie über Observatorien in der chilenischen Atacama. Lesen Sie unseren Insiderbericht über die Arbeit und Technik des ESO-Riesenteleskops. Wir blicken mit der Raumsonde Juno in die Vulkanschlünde des Jupitermonds Io und und zeigen, wie Wissenschaftler das Phänomen von Glitches – der kurzzeitigen Rotationsbeschleunigung von Neutronensternen – simulieren. Weiter testen wir, wie sich eine innovative neue Astrokamera mit integriertem Nachführsensor im Praxiseinsatz bewährt.

Spektrum der Wissenschaft – Vorstoß zur Sonne

Viele Vorgänge im leuchtenden Plasma unserer Sonne sind noch immer rätselhaft. Neue Raumsonden sowie Beobachtungen vom Erdboden aus sollen dabei helfen, die Phänomene besser zu verstehen. Außerdem im Heft: Höhere Symmetrien tragen zur Lösung physikalischer Rätsel bei – vom Teilchenzerfall bis hin zum Verhalten komplexer Quantensysteme. Wir berichten von Untersuchungen an kopflosen Würmern und winzigen Zellklumpen, die kein Gehirn haben, aber grundlegende kognitive Fähigkeiten. Die Klimaforschung nimmt Aerosole in den Blick, um Klimasimulationen zuverlässiger zu machen. Wussten Sie, dass die statistische Methode des t-Tests in der Guinness-Brauerei erfunden wurde? Daneben berichten wir über codebasierte Kryptografie.

  • Literaturhinweise

Beck, R., Krause, M.: Magnetfelder in Spiralgalaxien. Sterne und Weltraum 7-8/1989, S. 440

Beck, R., Wielebinski, R.: Galaxien im Radiolicht. SuW-Special 2/2004 »Lebendige Galaxis«, S. 50 – 59

Beck, R. et al.: Magnetic fields and cosmic rays in M 31 – I. Spectral indices, scale lengths, Faraday rotation, and magnetic field pattern. Astronomy and Astrophysics 633, 2020

Strassmeier, K.: Kosmische Magnetfelder. Sterne und Weltraum 9/2008, S.34–45

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.