Schlichting!: Rundum verborgen
Unsichtbar zu sein, ist ein alter Menschheitstraum. In der Tierwelt ist der Natur das Kunststück an mancher Stelle schon fast gelungen. So wird etwa beim Glasflügelschmetterling deutlich: Die beste Strategie ist letztlich eine besonders gute Durchsichtigkeit.
Transparente Gegenstände, etwa solche aus Glas, kann man recht ungestört durchblicken. Trotzdem nimmt man sie normalerweise wahr, weil sie das Umgebungslicht brechen und reflektieren. Bei jedem Übergang von einem Medium in ein anderes geschieht das umso stärker, je mehr sich deren Brechungsindizes voneinander unterscheiden. Trifft sichtbare Strahlung von Luft auf Glas, wirft dieses bereits bei senkrechtem Einfall vier Prozent davon zurück. Bei größeren Winkeln wächst der Anteil; bei 45 Grad sind es ungefähr zwölf Prozent.
Verringern kann man diese verräterischen Spiegelungen nur, indem man die Brechungsindizes von umgebendem Medium und Gegenstand einander annähert. Stellt man beispielsweise ein Glasobjekt ins Wasser, ist es bereits schwieriger wahrzunehmen, weil der Unterschied zwischen den Werten von Wasser (1,33) und Glas (etwa 1,5) wesentlich kleiner ist als der vom Glas zur Luft (1). In Olivenöl, dessen optische Dichte fast der eines darin versenkten Glasobjekts gleicht, ist dieses nur noch mit großer Mühe zu erkennen ...
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