Springers Einwürfe: Brainstorming per Video
Meine Bekannten und ich waren seit vielen Jahren gewohnt, uns jeden Samstagmittag in der Kneipe »Zum Insulaner« zu treffen. Da sah man uns heftig gestikulieren, und gelegentlich stritten wir wie die sprichwörtlichen Kesselflicker. Es ging um alles Mögliche, von privatem Tratsch über Bücher und Filme bis zur kleinen oder großen Politik.
Die Pandemie zwang uns, die rituellen Begegnungen ins Virtuelle zu verlagern: Wir verabredeten uns zu samstäglichen Videokonferenzen. Das sei aber gar nicht dasselbe, fanden wir bald. Einige sprangen ab, manchen verging die gute Laune. Öfters beschwerte sich jemand, er käme nie zu Wort, weil ein anderer dauernd rede. Mit knapper Not retteten wir unseren Kontakt über die Lockdown-Phasen und freuten uns auf ein echtes Wiedersehen.
Ist dieses Ungenügen nur der Macht der Gewohnheit geschuldet, oder leidet die virtuelle Kommunikation tatsächlich an gewissen Defiziten? …
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