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Paläontologie: Steinalte Zweibeiner



Dass der Mensch den aufrechten Gang nicht erfunden hat, ist bekannt. Schon in der späten Trias, vor 210 Millionen Jahren, erhoben sich einzelne Dinosaurier und im Jura die Vögel auf ihre Hinterbeine. Wie Ausgrabungen von Robert R. Reisz nun zeigten, waren auch sie jedoch nicht die Ersten, die auf zwei Beinen über die Erde wandelten. Das Team von der Universität Toronto fand in einem Steinbruch bei Gotha das fast vollständig erhaltene Skelett eines Reptils, das lange vor den Dinosauriern lebte und schon alle Merkmale einer aufrechten Fortbewegung aufwies: Seine Hinterbeine sind um 64 Prozent länger als die Vorder-Extremitäten und länger als der Rumpf. Auch die Füße waren ungewöhnlich groß für das 26 Zentimeter kleine Reptil Eudibamus cursoris, das wahrscheinlich ziemlich schnell über den Boden des frühen Perm rannte. Den langen Schwanz nutzte es dabei als Ruder, um die Balance zu halten. Wie weitere Funde zeigen, gehört Eudibamus cursoris zu einer Familie früher Reptilien, die im Zeitalter des Perm – vor etwa 290 bis 268 Millionen Jahren – weit verbreitet waren. (Science, Bd. 290, S. 320)

Aus: Spektrum der Wissenschaft 1 / 2001, Seite 30
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

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