Kosmologie: Urknall oder nicht?
Noch immer umgeben den Urknall viele Geheimnisse. Was geschah da? Was löste ihn aus? Gab es ihn überhaupt? Von dem griechischen Philosophen Aristoteles (384 – 322 v. Chr.) hatte die Kultur Europas den Glauben an einen unveränderlichen Himmel geerbt, der sich bei Physikern noch bis ins 20. Jahrhundert hielt. Der große englische Astronom Fred Hoyle (1915 – 2001) vertrat noch in den 1960er Jahren die Ansicht eines statischen Universums (englisch: steady-state theory).
Dabei war Aristoteles nicht unumstritten. Er zerlegte das All in zwei Teile – einen Himmel, dessen Perfektion in statischer, ewiger Ruhe lag, sowie eine von Unbeständigkeit geplagte Erde. Die christliche Kirche propagierte diese Sicht weiter, obwohl sie, wie andere Religionen auch, den Mythos eines Schöpfungsakts pflegte. Lagen die beiden Sichtweisen im Widerspruch? Schon im 11. Jahrhundert diskutierten Kardinäle die Frage "Wenn es einen Anfang gab, was war denn davor?" Die reine Lehre von der Unveränderlichkeit des Alls wurde erst widerlegt, als Tycho Brahe erkannte, dass der "neue Stern" von 1572 keine messbare Parallaxe aufwies und demzufolge kein atmosphärisches Phänomen sein könne, sondern weit hinter dem Mond unter den Sternen liegen müsse. Wandel fand also auch im Himmel statt! ...
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