Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Interview: "Von Meilenstein zu Meilenstein"

Bis zum ersten Fusionskraftwerk ist es noch ein langer Weg. Lohnt es sich überhaupt, ihn zu gehen? "Spektrum der Wissenschaft" hat mit Sibylle Günter gesprochen, der Wissenschaftlichen Direktorin des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik in Garching.
Sibylle Günter ist Wissenschaftliche Direktorin des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik und leitet die Abteilung Tokamaktheorie.

Spektrum der Wissenschaft: Frau Professor Günter, nach dem Willen der Bundesregierung soll der Anteil an erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2050 auf 80 Prozent steigen. Wie viel Raum bleibt da noch für die Kernfusion?

Sibylle Günter: Nicht jedes Land wird seinen Energiebedarf in diesem Ausmaß aus erneuerbaren Energien decken können. Selbst in Deutschland fehlt dafür noch die nötige Infrastruktur wie beispielsweise kostengünstige Energiespeicher.

Wir müssen das Energieproblem aber vor allem global betrachten. Und die Prognosen lauten, dass sich der Strombedarf bis zum Jahr 2100 weltweit um den Faktor sechs erhöht. Spätestens um das Jahr 2050 werden aber die konventionellen Öl- und Gasreserven zur Neige gehen. Kohle reicht deutlich länger, verursacht aber natürlich weiterhin Klimaprobleme. Damit sich keine Energielücke öffnet, müssen wir uns also etwas einfallen lassen. Wir halten die Fusion für eine sinnvolle Möglichkeit. Sie könnte im Jahr 2100 einen Anteil von etwa 15 Prozent am Energiemix haben. Fusionskraftwerke sind zudem grundlastfähig. Wenn Sie eine Großstadt wie beispielsweise Schanghai mit Strom versorgen wollen, wird Ihnen das kaum mit Windenergie gelingen.

Wie viele Fusionsmeiler bräuchte man denn?

Günter: Fusionskraftwerke sollten konventionelle Kraftwerke sowie Atommeiler ersetzen. Sie würden gut in die bestehende Infrastruktur passen und mit einem Gigawatt etwa so viel elektrische Leistung abgeben wie ein großes Kohlekraftwerk. Die Zahl der künftigen Fusionsmeiler ist aber auch eine Frage der gesellschaftlichen Akzeptanz ...

Kennen Sie schon …

Spektrum - Die Woche – Klimakonferenz in Trumps Schatten

Am 11. November begann die 29. Klimakonferenz der Vereinten Nationen (COP29). Angesichts steigender CO₂-Emissionen und erschöpfter natürlicher Puffer wie Wälder und Ozeane steht die Weltgemeinschaft vor großen Herausforderungen.

Spektrum Kompakt – Geheimnisvolle Welt der Meere

So malerisch das Meer auf Urlaubsfotos aussieht, so wichtig ist es für das Klima und die Biodiversität, zumal vieles noch unerforscht ist. Doch durch den Klimawandel ändern sich auch die Lebensbedingungen in Meeren und Ozeanen – mit verheerenden Folgen.

Spektrum - Die Woche – Ein langes Leben ist kein Zufall

Wie schafft man es, besonders alt zu werden und dabei fit und gesund zu bleiben? Die Altersforscherin Eline Slagboom weiß, welche Faktoren wir beeinflussen können - und welche nicht. Außerdem in dieser »Woche«: Wie Spannbetonbrücken einfach einstürzen können - und wie man das verhindern kann.

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.