Vor 50 Jahren
So stirbt ein Spiralarm
"Mit optischen Methoden haben sich die Spiralarme im Milchstraßensystem in einem Umkreis von etwa 4 kpc Radius um die Sonne lokalisieren lassen. ... Spiralarmindikatoren in größeren Entfernungen sind [über] radioastronomische Beobachtungen der 21-cm-Linie des neutralen Wasserstoffs [zu gewinnen]. ... Aus der Dopplerverschiebung der 21-cm-Strahlung einer Wasserstoffwolke können wir ihre Radialgeschwindigkeit und damit ihre Entfernung ausrechnen. Diese Methode … kann zu falschen Ergebnissen führen, wenn ihre Voraussetzung, der Wasserstoff bewege sich auf Kreisbahnen, nicht erfüllt ist. ... S. V. M. Clube zeigte, daß die Geschwindigkeiten der B-Sterne [und daher wohl auch des Gases] im 'Gouldschen Gürtel', der ... ein 500 pc langer und 200 pc breiter Streifen in unmittelbarer Sonnenumgebung ist, systematisch um etwa 12 km/sec von der Kreisbahnbewegung abweichen. ... Wird dies ... nicht berücksichtigt, so erhält man ... fiktive Örter, die sich zu einem fast kreisrunden ›Spiralarm‹ zusammenschließen. [Ein ganz ähnlicher] Spiralarm [in der Arbeit] von Kerr und Mitarbeitern ... ist somit vermutlich auf eine falsche Interpretation der Beobachtungen zurückzuführen." (SuW, Februar 1968, S. 48)
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