ASTRONOMIE: Ein Ozean auf Pluto?
Tief unter der eisigen Kruste des Zwergplaneten Pluto gibt es möglicherweise noch heute große Mengen flüssigen Wassers, behaupten Forscher um Noah Hammond von der Brown University (Rhode Island, USA). Aufnahmen der NASA-Raumsonde "New Horizons" zeigen demnach Anzeichen dafür, dass sich die Pluto-Oberfläche ausdehnt; vermutlich, weil flüssiges Wasser darunter langsam gefriert. Dies macht die Existenz eines verborgenen Ozeans auf Pluto wahrscheinlich – und möglicherweise auch auf anderen Kuipergürtel-Objekten.
Der Gesteinskern des Zwergplaneten könnte genügend radioaktive Isotope enthalten, damit deren Zerfallswärme einen Teil des planetaren Eismantels flüssig hält. Doch da die Zerfallsintensität im Lauf der Zeit abnimmt, ist die Lebensdauer des Ozeans begrenzt. Um diesen Prozess genauer zu beschreiben, simulierten Hammond und sein Team die Entwicklung des Himmelskörpers unter verschiedenen Annahmen. Dabei stellten sie fest, dass sich die Abkühlung des verborgenen Ozeans auf Plutos Oberfläche abzeichnen sollte.
Grund hierfür sind die unterschiedlichen spezifischen Volumina von Wasser und Eis. Beim Gefrieren dehnt sich Wasser deutlich aus. Sollte in dem Zwergplaneten also tatsächlich ein Ozean erstarren, erwartet man Dehnungsstrukturen auf der Außenseite – ähnlich denen, die jetzt beobachtet wurden.
Wäre Plutos Eismantel bereits durchgefroren, ginge das Eis ab 260 Kilometer Tiefe wegen des hohen Drucks in eine dichtere Kristallstruktur über und der Planet würde schrumpfen. Von einer solchen Kontraktion sei auf Pluto aber nichts zu sehen, schreiben die Autoren. Das Innere des Planeten sei also wohl zum Teil flüssig.
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben