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Geowissenschaften: Wie das Klima Berge versetzt
Neuere Untersuchungen im Himalaya und im Hochland von Tibet belegen einen Zusammenhang zwischen den lokalen Wetterverhältnissen und der Auffaltung von Gebirgsketten.
Textauszug:
Vor sechs Jahren lernte ich eine wichtige Lektion über Berge und Wetter – von einem Pferd. Zu jener Zeit führte ich geologische Untersuchungen im ehemals selbstständigen Königreich Mustang durch, das heute zu Nepal gehört. Es liegt am Oberlauf des Flusses Kali Gandaki, der vom tibetischen Hochland aus nach Südwesten zieht und dabei in einer spektakulären, tief eingeschnittenen Schlucht zwischen den Achttausendern Annapurna I und Dhaulagiri den Himalaya- Hauptkamm durchbricht. Der Bauer, von dem ich das Pferd hatte, sagte mir, Ausritte auf der Hochebene könne ich damit zu jeder Tageszeit unternehmen, aber für Abstiege ins Tal sei das Tier nur am frühen Morgen zu gebrauchen.
Da mir die Bemerkung seltsam vorkam, beachtete ich sie nicht weiter und begann meinen geplanten Abstecher in die Schlucht, obwohl es schon relativ spät war. Erstaunt registrierte ich, wie am frühen Nachmittag an einer engen Stelle wie aus dem Nichts heftiger Wind einsetzte. Während er sich verstärkte, wurde das Pferd immer langsamer, bis es schließlich anhielt, die Mähne schüttelte und kehrtmachte. So sehr ich mich auch mühte, konnte ich den Gaul im Sattel sitzend nicht dazu bewegen, sich wieder in den Wind zu drehen. Als ich abstieg und das Tier am Zügel ins Tal hinabzerrte, kam mir der Verdacht, dass es mehr über das Wetter im Himalaya wusste als ich.
Vor sechs Jahren lernte ich eine wichtige Lektion über Berge und Wetter – von einem Pferd. Zu jener Zeit führte ich geologische Untersuchungen im ehemals selbstständigen Königreich Mustang durch, das heute zu Nepal gehört. Es liegt am Oberlauf des Flusses Kali Gandaki, der vom tibetischen Hochland aus nach Südwesten zieht und dabei in einer spektakulären, tief eingeschnittenen Schlucht zwischen den Achttausendern Annapurna I und Dhaulagiri den Himalaya- Hauptkamm durchbricht. Der Bauer, von dem ich das Pferd hatte, sagte mir, Ausritte auf der Hochebene könne ich damit zu jeder Tageszeit unternehmen, aber für Abstiege ins Tal sei das Tier nur am frühen Morgen zu gebrauchen.
Da mir die Bemerkung seltsam vorkam, beachtete ich sie nicht weiter und begann meinen geplanten Abstecher in die Schlucht, obwohl es schon relativ spät war. Erstaunt registrierte ich, wie am frühen Nachmittag an einer engen Stelle wie aus dem Nichts heftiger Wind einsetzte. Während er sich verstärkte, wurde das Pferd immer langsamer, bis es schließlich anhielt, die Mähne schüttelte und kehrtmachte. So sehr ich mich auch mühte, konnte ich den Gaul im Sattel sitzend nicht dazu bewegen, sich wieder in den Wind zu drehen. Als ich abstieg und das Tier am Zügel ins Tal hinabzerrte, kam mir der Verdacht, dass es mehr über das Wetter im Himalaya wusste als ich.
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