Planetologie: Wie entstand der Mond?
Am 13. Dezember 1972 ging der Apollo-17-Astronaut Harrison Schmitt auf einen Felsbrocken im Mare Serenitatis zu, um dort Proben zu nehmen. Der Geologe zog eine Harke durch den pudrigen Staub auf der Mondoberfläche und packte einige wenige Zentimeter große Steine ein. Ein Stück Troktolith erhielt die Katalognummer 76536 – und einen Platz in den Geschichtsbüchern.
Denn dieser Stein lieferte zusammen mit weiteren Felsbrocken wichtige Hinweise zum Ursprung des Monds. Seit vier Jahrzehnten liest sich dessen Geschichte in zahlreichen Lehrbüchern und Ausstellungen wie folgt: Unser Trabant entstand nach einer katastrophalen Kollision zwischen der jungen Erde und einem marsgroßen Himmelskörper. Die Forscher nennen diesen heute Theia, nach der griechischen Göttin, die den Mond Selene geboren hat. Ins All geschleuderte Trümmer des Zusammenpralls verfestigten sich schließlich zu dem großen Begleiter, der heute unsere Erde umkreist.
Doch neuere Messungen an Troktolith 76536, einer weiteren an derselben Stelle gesammelten Probe mit der Nummer 76535 und an anderen Steinen vom Mond haben zu Zweifeln an dieser Geschichte geführt. Eine wachsende Anzahl von wissenschaftlichen Untersuchungen zeigt, dass die allgemein akzeptierte Hypothese von einem gigantischen Einschlag nicht so gut zu den vorliegenden Indizien passt wie gedacht. Wenn Theia die Protoerde getroffen hätte und aus den Bruchstücken der Kollision der Mond entstanden wäre, dann sollte er den Simulationen zufolge vor allem aus Materie Theias bestehen. Doch der Mond ähnelt in dieser Hinsicht nicht dem marsähnlichen Objekt, als das sich die Forscher Theia vorstellen – sondern er gleicht nahezu exakt der Erde ...
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