Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Kohlendioxid: Das Klimagas vergraben

Um die Folgen der globalen Erwärmung zu begrenzen, reicht es inzwischen nicht mehr, nur den Ausstoß von CO2 zu reduzieren. Die Menschheit muss das Treibhausgas zusätzlich aktiv aus der Atmosphäre entfernen. Nun gilt es, unter den verschiedenen tech­nischen Ansätzen den besten Mix zu finden.
Hellisheidi-Kraftwerk

Um die Welt vor einem allzu dramatischen Klimawandel zu bewahren, schien es bis vor etwa einem Jahrzehnt, als würde es genügen, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Man müsse fossile durch saubere Energiequellen ersetzen, Autos und Gebäude effizienter machen, auf LED-Beleuchtung wechseln, weniger Fleisch essen und so weiter. Die wichtigste Expertengruppe für solche Einschätzungen ist der auch Weltklimarat genannte IPCC (englisch für Intergovernmental Panel on Climate Change), ein zwischenstaatlicher Ausschuss der Vereinten Nationen, der regelmäßig den Wissensstand der Klimaforschung zusammenträgt. Noch 2005 hielt der IPCC die Strategie für ausreichend, Emissionen zu reduzieren und erneuerbare Energien zu fördern. Aber das hat nicht funktioniert – der globale CO2-Ausstoß ist seither nicht gesunken, sondern gestiegen. Inzwischen helfen solche Maßnahmen allein nicht mehr, selbst wenn die jährlichen  auf null fallen würden.

Die verheerenden wirtschaftlichen und ökologischen Folgen eines zu starken Klimawandels lassen sich Experten zufolge nur noch mit negativen Emissionen abwenden. Das bedeutet konkret: Jedes Jahr muss die Menschheit unter dem Strich Milliarden Tonnen Kohlendioxid aus der Atmosphäre entfernen. Negative Emissionen in großem Maßstab sind inzwischen eine »biophysikalische Notwendigkeit«, so eine Studie von 2018 unter der Leitung von Jan Christoph Minx vom deutschen Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change.

Wie kommen wir dorthin? …

Kennen Sie schon …

Spektrum der Wissenschaft – BMH 3/2024 Klimakrise

Starkregen, Hitzewellen, Wirbelstürme – an Extremwetterereignissen wird die drohende Klimakatastrophe für jeden sichtbar. Die Schuldigen hierfür sind schnell ausgemacht: wir alle. Mit Hilfe der Attributionsforschung lässt sich inzwischen statistisch sehr präzise berechnen, inwieweit ein einzelnes Ereignis dem menschengemachten Klimawandel zuzuordnen ist. »Klimakrise« erklärt, welche Phänomene zum Extremwetter beitragen, was zum Klimaschutz unternommen wird und welche Technologien hierzu eingesetzt werden können. So ist der Wasserverlust in Deutschland nicht nur eine Folge klimatischer Einflüsse, sondern auch des schlechten Wassermanagements. Erfolgreiche Projekte zeigen, wie ein besserer Umgang mit Wasser funktionieren kann. Um die Klimaziele zu erreichen, wagt die Bundesregierung einen neuen Anlauf zum Endlager für Kohlenstoffdioxid.

Spektrum - Die Woche – »Für die Energiewende brauchen wir mehr heimische Rohstoffe«

Die Energiewende stellt die deutsche Industrie vor Herausforderungen. Kritische Rohstoffe stammen überwiegend aus dem Ausland. Im Interview erklärt Industrieexpertin Anne Lauenroth Ansätze zur Verringerung dieser risikoreichen Abhängigkeiten. Außerdem in dieser »Woche«: Solidarität in Krisenzeiten

Spektrum - Die Woche – Wie die Guinness-Brauerei den t-Test erfand

Wer hätte gedacht, dass eine Brauerei der Geburtsort für eine der wichtigsten mathematischen Methoden ist? Dem Guiness-Bier haben wir zu verdanken, dass Ergebnisse in der Wissenschaft als statistisch signifikant gewertet werden können. Außerdem in dieser »Woche«: Wie Rauchen das Immunsystem stört.

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

  • Quellen

Fuss, S. et al.: Negative emissions – Part 2: Costs, potentials and side effects. Environmental Research Letters 13, 2018

Griscom, B. W. et al.: Natural climate solutions. PNAS 114, 2017

Mulligan, J. et al.: Technological carbon removal in the United States. World Resources Institute, 2018

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.