Physik: Zufallslaser spüren Hitze
Einen Laser, dessen Licht mit der Temperatur variiert, haben Physiker vom Europäischen Labor für nichtlineare Spektroskopie in Florenz entwickelt. Während üblicherweise zwei gegenüberstehende Spiegel als Resonatoren dienen, verwendeten Diederik Wiersma und Stefano Cavalieri kleine Glaskügelchen, zwischen denen das Licht ziellos umherirrt. Dazwischen befindet sich ein Farbstoff als aktives Lasermedium, verteilt in einem Flüssigkristall. Dessen langgestreckte Moleküle ändern abhängig von der Temperatur ihre Orientierung und bestimmen so, wie lange ein Lichtstrahl zwischen den Kügelchen verweilt. Damit ändert sich auch das Spektrum des "Zufallslasers": Bis 35 Grad Celsius emittiert er intensives Licht in einem relativ engen Wellenlängenbereich. Das Spektrum verbreitert sich beim weiteren Erwärmen. Ab etwa 42 Grad Celsius fällt die Intensität abrupt ab, da der Flüssigkristall eine neue Struktur annimmt. Durch verschiedene Kombinationen aus Glaskörpern und Flüssigkristallen könnten sich Laser mit den unterschiedlichsten spektralen Eigenschaften bauen lassen – etwa für temperaturempfindliche Bildschirme oder für die Temperaturmessung aus großen Entfernungen. (Nature, Bd. 414, S. 708)
Aus: Spektrum der Wissenschaft 2 / 2002, Seite 25
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