Neolithisierung: Zukunftsmodell Bauer
Amerika ließ sich Zeit. Während Menschen im Vor- deren Orient schon vor gut 12 000 Jahren begannen, Wildformen von Getreide anzubauen und durch Züchtung zu verbessern, lebten die Indianer Nord- und Südamerikas noch von dem, was ihnen Wald und Flur boten. Immerhin: Als im Süden Chinas vor zirka 9000 Jahren erstmals Reissetzlinge gepflanzt wurden, baute man im mexikanischen Oaxacatal schon Kürbisse an, vermutlich aber vor allem, um darin Wasser zu transportieren. Erst um 2500 v. Chr. "erfand" man auch dort eine bäuerliche Lebensweise, wohnte in Dörfern und lebte vom Ertrag der Felder.
Wie andernorts auch brachte diese als Jungsteinzeit, fach- sprachlich "Neolithikum", bezeichnete Entwicklungsphase eine gesellschaftliche Dynamik in Gang, die dann rund 1300 Jahre später gewaltig Fahrt aufnehmen sollte: Mit einem Mal bildete sich eine Elite heraus, die in Städten herrschte und Göttern Opfer darbrachte. Von der Südhälfte Mexikos bis zur Pazifikküste Costa Ricas existierte nun ein mehr oder weniger einheitlicher Kulturraum – Mesoamerika. Mit beeindruckenden Monumenten und kostbaren Grabbeigaben faszinieren diese Hochkulturen seit mehr als einem Jahrhundert, und dementsprechend galt ihnen lange das Hauptaugenmerk der Forscher. Seit den 1960er Jahren versuchen Archäologen aber auch zu verstehen, wie sich ...
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