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Mittelalter: Absolution für Tempelritter

Die „Arme Ritterschaft Christi vom Salomonischen Tempel“ war im Mittelalter der vielleicht einflussreichste Orden. Das Ende der „Tempelritter“ kam im Jahr 1307, in Gestalt des französischen Königs Philipp des Schönen. Er überzeugte Papst Clemens V. davon, die Ritter mit ihren roten Kreuzen auf den weißen Gewändern seien Ketzer – vordergründig wegen ihrer seltsamen Rituale – so sollen sie regelmäßig das Kreuz bespuckt haben – hintergründig indes aus Sorge vor allzu großer Konkurrenz. Im Jahr 1314 folgte Clemens V. den Vorwürfen und verbot den Orden.

Wie Dokumente aus der päpstlichen Sommerresidenz Castel Gandolfo nun belegen, konnten die Templer den Papst schon seinerzeit von ihrer Unschuld überzeugen. Clemens V. hatte offenbar eigenständige Untersuchungen angerichtet und unter anderem die in der Burg Chinon festgehaltenen Ritter befragen lassen. Sie konnten ihm demnach glaubhaft versichern, dass ihre Riten nicht gotteslästerlich seien. Vielmehr wollten die Templer damit zeigen, wie es ihnen in der Gefangenschaft der Sarazenen ergangen sei.

In dem „Pergament von Chinon“ erteilte der Papst den Templern die Absolution und hob die Exkommunikation des 1314 hingerichteten Großmeisters Jacques de Molay auf. Barbara Frale, die dieses Pergament vor ein paar Jahren im vatikanischen Archiv entdeckte, sieht damit den Beweis erbracht, dass die Tempelritter keine Ketzer waren und zu Unrecht verfolgt und ausgelöscht wurden.

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