Armenien: Ältester Altwelt-Lederschuh ausgegraben
Ein 2008 in einer armenischen Höhle gefundener Schuh ist etwa 200 Jahre älter als Ötzis Stiefel – dies haben drei unabhängige Radiokarbonanalysen jetzt bestätigt. Ron Pinhasi und seine Kollegen legten mit diesem 5500 Jahre alten Exemplar den ältesten Lederschuh Eurasiens frei.
Ältere Schuhfundstücke traten bisher in den USA zu Tage: In Missouri fanden Forscher Mokassins, die sie auf 4900 v. Chr. datierten. Auf Grund von Skelettanalysen altsteinzeitlicher Zehenglieder geht das Team von Pinhasi allerdings davon aus, dass bereits die Menschen der Altsteinzeit Schuhe trugen. (cr)
Das Team um Pinhasi vom University College Cork kann nicht mit Bestimmtheit sagen, ob es sich um einen Damen- oder Herrenschuh gehandelt hat. Fest steht nur, dass er für einen rechten Fuß, Größe 37 gemacht war. "Ich staunte noch darüber, dass sogar die Schnürsenkel erhalten waren", erinnert sich die Finderin Diana Zardaryan vom armenischen archäologischen Institut. Der gute Zustand des Schuhs hatte zunächst alle Archäologen in die Irre geführt: Sie hatten anfangs ein Alter von nur 600 Jahren angenommen.
Alle Fundstücke aus der Höhle sind sehr gut erhalten, weil sie eine dicke Schicht Schafdung fast luftdicht abschloss. Außerdem war das über die Jahre hinweg stabile, kalte und trockene Klima in der Karsthöhle nahe der iranischen Grenze der Konservierung zuträglich. Neben dem Schuh entdeckten die Archäologen große Gefäße mit Weizen und Gerste, Aprikosen und essbaren Pflanzen sowie – weiter hinten in der Höhle – drei Lehmkrüge mit je einem Kinderschädel.
Ältere Schuhfundstücke traten bisher in den USA zu Tage: In Missouri fanden Forscher Mokassins, die sie auf 4900 v. Chr. datierten. Auf Grund von Skelettanalysen altsteinzeitlicher Zehenglieder geht das Team von Pinhasi allerdings davon aus, dass bereits die Menschen der Altsteinzeit Schuhe trugen. (cr)
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