News: Alpträume im Doppelpack
Christer Hublin und seine Kollegen von der University of Helsinki untersuchten eine ganz besondere Gruppe von Testpersonen: Sie beobachteten das Auftreten von Alpträumen bei 2276 Paaren von eineiigen Zwillingen und bei 4172 Paaren von zweieiigen Zwillingen. Traten bei einer der Testpersonen regelmäßige Alpdrücke auf – dies bedeutet drei oder mehr die Woche –, so betrug bei eineiigen Zwillingen die Wahrscheinlichkeit, daß der andere Zwilling unter ähnlichem Übel litt, etwa 45 Prozent. Bei zweieiigen Zwillingen betrug die Wahrscheinlichkeit dagegen nur etwa 20 Prozent. Hublin ist daher der Meinung: "Ihre genetische Veranlagung könnte Sie anfälliger für Alpträume machen".
Die Versuche zeigen aber auch eine Verbindung von regelmäßig wiederkehrenden Alpträumen mit psychischen Erkrankungen. Die Durchsicht der medizinischen Akten der Versuchspersonen zeigte, daß mit den Alpdrücken auch die Wahrscheinlichkeit um 15 Prozent stieg, wenigstens einmal im Leben wegen einer psychischen Krankheit eingewiesen zu werden. Doch über die endgültigen Zusammenhänge dieser Ergebnisse, sind sich die Wissenschaftler selbst noch nicht im Klaren. "Wir wissen nicht, ob es sich um einen kausalen Zusammenhang oder nur um ein gleichzeitiges Auftreten handelt", sagt Hublin.
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