News: Alt und begraben
Aus Afrika sind hoch entwickelte Steinäxte und Beile mit einem geschätzten Alter von bis zu 1,5 Millionen Jahren bekannt. Doch die frühen Bewohner Asiens schienen erst vor 500 000 Jahren vergleichbare Techniken entwickelt zu haben, was ihnen unter manchen Wissenschaftlern den Ruf einbrachte, in der kulturellen Entwicklung deutlich zurück zu liegen. Andere Forscher wiesen jedoch auf das hohe Alter einiger Ausgrabungsstätten hin. Sie vermuteten, dass es durchaus hoch entwickelte Werkzeuge gegeben habe, die allerdings vielleicht aus Holz oder Knochen gefertigt waren und deshalb kaum Spuren hinterließen.
Aber auch in Asien war unser Vorfahr Homo erectus offensichtlich durchaus besser ausgestattet. Einige Werkzeuge wurden in derselben Schicht gefunden wie geschmolzene Gesteinsüberreste, die durch den Einschlag des Meteoriten entstanden. Mit Hilfe der Argon-Methode, bei der das Verhältnis verschiedener Argon-Isotope gemessen wird, konnten Huang Weiwen vom Institute of Vertebrate Paleontology and Paleoanthropology in Peking und Richard Potts von der Smithsonian Institution in Washington die Fundstücke auf ein Alter von 803 000 Jahre datieren (Science vom 3. März 2000).
Die Daten sind laut Clark Howell, Anthropologe an der University of California in Berkeley, überwältigend, da sie eine entscheidende Lücke füllen. Sie unterstützen auch die Annahmen einiger chinesischer Paläoanthropologen, dass Werkzeugfunde aus anderen chinesischen Ausgrabungsstätten bis zu zwei Millionen Jahre alt sein könnten und denselben Entwicklungsstand aufweisen wie die der afrikanischen Verwandten.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 13.10.1999
"Die ersten Europäer?" - Spektrum Ticker vom 11.8.1999
"Wie Rüben die Welt veränderten" - Spektrum Ticker vom 19.10.1998
"Eine kurze Geschichte Chinas"
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