News: Altersheim Europa
Europa wird langsam aber sicher vergreisen, und dieser Trend ließe sich auch dann nicht mehr stoppen, wenn Frauen in Zukunft wieder mehr Kinder zur Welt brächten. Der Grund: es gibt schlichtweg zu wenig gebärfähige Frauen.
Das Jahr 2000 markierte in der demographischen Entwicklung Europas einen kritischen Wendepunkt: Bedingt durch die geringen Geburtenraten der letzten 30 Jahre sank die Zahl der Frauen im gebärfähigen Alter auf ein Niveau, dass in den nächsten Generationen ein natürliches Bevölkerungswachstum unmöglich ist.
"Es ist, als segelte man gegen eine zunehmend stärkere Überalterung bei gleichzeitig schrumpfender Bevölkerung an", so Wolfgang Lutz von der Vienna Institute of Demography in Wien. Zusammen mit Kollegen erläutert er die Ursachen für diesen demographischen Rückwärtstrend und wagt für die nächsten Jahre eine vorsichtige Prognose:
Heute leben in den 15 Ländern der Europäischen Union fast 380 Millionen Menschen. Bliebe die gegenwärtige Geburtenrate von 1,5 Kindern je Frau bis 2020 unverändert, hätte dies einen Bevölkerungsrückgang um 25 Millionen Menschen im nächsten Jahrzehnt und eine weitere Abnahme um 40 Millionen Menschen im übernächsten Jahrzehnt zur Folge. Schließlich würde die europäische Bevölkerung bis zum Jahr 2100 um 88 Millionen Menschen abnehmen. Lutz und Kollegen unterstellen dabei, dass die Sterberate konstant bleibt; Auswirkungen durch Einwanderung und steigende Lebenserwartung bleiben dabei unberücksichtigt.
Zu Zeiten des Babybooms in den frühen sechziger Jahren bekamen die Frauen in den westeuropäischen Staaten im Mittel 2,5 Kinder. Die damals geborenen Kinder haben inzwischen ein Alter erreicht, in dem sie selbst eine Familie gründen könnten. Doch die Betonung liegt auf könnte, denn immer weniger Frauen entscheiden sich für Kinder. Die Geburtenrate ist deshalb in den letzten Jahren auf 1,5 Kinder je Frau gesunken.
Aber nicht nur die sinkende Geburtenrate, sondern auch die Tatsache, dass Frauen ihre Familienplanung zunehmend nach hinten verschieben, bereitet den Demographen Sorgen. Zur Zeit beträgt das Durchschnittsalter der Frauen bei der Geburt noch 30 Jahre. Trotz der damit verbundenen Risiken, weist jedoch alles darauf hin, dass Frauen in Zukunft zunehmend versuchen werden, zuerst auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen und erst dann eine Familie gründen.
Und je später ein Kind gezeugt wird, desto später kann dieses Kind seinerseits eine Familie gründen - ein Effekt, der sich nach Ansicht von Lutz in Zukunft noch verstärken könnte: Er geht davon aus, dass das Durchschnittsalter der Frauen bei der Geburt in den nächsten zehn bis 40 Jahren weiter ansteigt, und die Bevölkerung bis zum Jahr 2100 um 55 Millionen Menschen schrumpft.
Da dieser "tempo effect" auch die Altersstruktur verändert müssen in der Europäischen Union zukünftig nicht mehr vier, sondern zwei Beschäftigte einen Rentner versorgen.
Ein Ausweg aus dem Dilemma ist nicht in Sicht. Immerhin hat das Beispiel DDR gezeigt, dass sich die Rundumbetreuung in Krippen, Kindergärten und Ganztagsschulen in unmittelbarer Nähe zum Arbeitsplatz lohnen kann. Damals führten diese Bestrebungen zu einem Anstieg der Geburtenrate von 1,5 auf 1,9 Kindern je Frau an. Das Durchschnittsalter der Frauen bei der Geburt blieb unverändert bei einem Stand von unter 25 Jahren.
"Es ist, als segelte man gegen eine zunehmend stärkere Überalterung bei gleichzeitig schrumpfender Bevölkerung an", so Wolfgang Lutz von der Vienna Institute of Demography in Wien. Zusammen mit Kollegen erläutert er die Ursachen für diesen demographischen Rückwärtstrend und wagt für die nächsten Jahre eine vorsichtige Prognose:
Heute leben in den 15 Ländern der Europäischen Union fast 380 Millionen Menschen. Bliebe die gegenwärtige Geburtenrate von 1,5 Kindern je Frau bis 2020 unverändert, hätte dies einen Bevölkerungsrückgang um 25 Millionen Menschen im nächsten Jahrzehnt und eine weitere Abnahme um 40 Millionen Menschen im übernächsten Jahrzehnt zur Folge. Schließlich würde die europäische Bevölkerung bis zum Jahr 2100 um 88 Millionen Menschen abnehmen. Lutz und Kollegen unterstellen dabei, dass die Sterberate konstant bleibt; Auswirkungen durch Einwanderung und steigende Lebenserwartung bleiben dabei unberücksichtigt.
Zu Zeiten des Babybooms in den frühen sechziger Jahren bekamen die Frauen in den westeuropäischen Staaten im Mittel 2,5 Kinder. Die damals geborenen Kinder haben inzwischen ein Alter erreicht, in dem sie selbst eine Familie gründen könnten. Doch die Betonung liegt auf könnte, denn immer weniger Frauen entscheiden sich für Kinder. Die Geburtenrate ist deshalb in den letzten Jahren auf 1,5 Kinder je Frau gesunken.
Aber nicht nur die sinkende Geburtenrate, sondern auch die Tatsache, dass Frauen ihre Familienplanung zunehmend nach hinten verschieben, bereitet den Demographen Sorgen. Zur Zeit beträgt das Durchschnittsalter der Frauen bei der Geburt noch 30 Jahre. Trotz der damit verbundenen Risiken, weist jedoch alles darauf hin, dass Frauen in Zukunft zunehmend versuchen werden, zuerst auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen und erst dann eine Familie gründen.
Und je später ein Kind gezeugt wird, desto später kann dieses Kind seinerseits eine Familie gründen - ein Effekt, der sich nach Ansicht von Lutz in Zukunft noch verstärken könnte: Er geht davon aus, dass das Durchschnittsalter der Frauen bei der Geburt in den nächsten zehn bis 40 Jahren weiter ansteigt, und die Bevölkerung bis zum Jahr 2100 um 55 Millionen Menschen schrumpft.
Da dieser "tempo effect" auch die Altersstruktur verändert müssen in der Europäischen Union zukünftig nicht mehr vier, sondern zwei Beschäftigte einen Rentner versorgen.
Ein Ausweg aus dem Dilemma ist nicht in Sicht. Immerhin hat das Beispiel DDR gezeigt, dass sich die Rundumbetreuung in Krippen, Kindergärten und Ganztagsschulen in unmittelbarer Nähe zum Arbeitsplatz lohnen kann. Damals führten diese Bestrebungen zu einem Anstieg der Geburtenrate von 1,5 auf 1,9 Kindern je Frau an. Das Durchschnittsalter der Frauen bei der Geburt blieb unverändert bei einem Stand von unter 25 Jahren.
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