Teegardens Stern: Astronomen finden zwei erdähnliche Exoplaneten
In nur 12,5 Lichtjahren Entfernung – und damit in unserer direkten kosmischen Nachbarschaft – befindet sich ein Winzling unter den Sternen: Teegardens Stern, benannt nach seinem Entdecker, dem Astronom Bonnard J. Teegarden. Mit einer Oberflächentemperatur von nicht ganz 3000 Grad Celsius und der 0,08-fachen Masse unserer Sonne ist der Stern einer der kleinsten bekannten. Wie sich nun zeigt, ist er auch die Heimat von mindestens zwei Planeten, die ihn in der habitablen Zone umkreisen, also in einer Entfernung, bei der Wasser auf ihrer Oberfläche flüssig sein könnte.
Von dieser Entdeckung berichten jetzt Wissenschaftler um Mathias Zechmeister von der Universität Göttingen und der Landessternwarte Heidelberg im Fachjournal »Astronomy & Astrophysics«. Laut den Forschern bringen es die beiden Planeten auf das 1,1-Fache der Masse der Erde. Sie ähneln damit den inneren Planeten unseres Sonnensystems, befinden sich allerdings wesentlich dichter an ihrem Zentralgestirn als der sonnennächste Planet Merkur. Sie umkreisen Teegardens Stern einmal in knapp fünf beziehungsweise elfeinhalb Tagen.
Entdeckt wurden die beiden Himmelskörper mit Hilfe des Instruments CARMENES, das von einem internationalen Forscherteam am Calar-Alto-Observatorium in der Nähe von Almería in Südspanien betrieben wird. Insgesamt drei Jahre lang haben die Astronomen den Stern beobachtet und dabei minimale Schwankungen seiner Geschwindigkeit erfasst, wie sie durch die Schwerkraftwirkung der Planeten entstehen. Diese Methode, Exoplaneten aufzuspüren, erlaubt es auch in solchen Fällen fündig zu werden, bei denen die sonst übliche Transitmethode nicht erfolgreich ist. Bei diesem Verfahren ist es nämlich erforderlich, dass Planeten aus Sicht der Erde an ihrem Zentralgestirn vorüberziehen und es kurzzeitig verdunkeln. Das ist bei Teegardens Stern nicht der Fall, da man von der Erde aus nicht exakt »von der Seite« auf das System schaut.
Anders wäre die Lage übrigens für hypothetische Bewohner des Teegarden-Systems: Von ihrer Warte aus ziehen die Erde und die anderen Planeten des Sonnensystems vor dem Zentralgestirn – sprich: der Sonne – vorbei. Die Teegardenianer könnten unsere kosmische Heimat also theoretisch mit Hilfe der Transitmethode aufspüren.
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