Direkt zum Inhalt

Insektensterben: Auch in den Niederlanden verschwinden Insekten

Daten aus zwei Schutzgebieten in den Niederlanden zeigen, dass die Biomasse an Insekten auch dort deutlich abnimmt. Aber es gibt Ausnahmen.
Ein toter Hirschkäfer - Symbol für das Insektensterben

Eine Analyse der Insektenbiomasse in zwei niederländischen Naturschutzgebieten zeigt einen drastischen Rückgang der Biomasse an Insekten in den letzten Jahrzehnten. Wie ein Team um Caspar A. Hallmann von der Radboud-Universität in Nimwegen berichtet, zeigen die Daten zweier Fallentypen, dass die Biomasse an bodenlebenden Käfern in diesem Zeitraum um mindestens 40 Prozent, die der Motten sogar um etwa 60 Prozent zurückging. In der in »Insect Conservation and Diversity« veröffentlichten Studie untersuchen die Autorinnen und Autoren außerdem anhand mathematischer Modelle die Effekte möglicher Störfaktoren wie Tageszeit, Wetter, natürlicher Zyklen und Schwankungen in der Populationsgröße. Solche Einflüsse können Trends verdecken oder erzeugen. So erwiesen sich langfristige Trends bei einigen Gruppen als das Ergebnis einzelner statistischer Ausreißer. Die Arbeitsgruppe kommt zu dem Schluss, dass sich bei einigen Gruppen dramatische Verluste nachweisen lassen.

Allerdings sind nicht alle Insektengruppe in den untersuchten Schutzgebieten De Kaaistoep sowie Naturreservaten um Wijster gleich betroffen. Während Motten, Köcherfliegen und Käfer stark zurückgingen, lässt sich bei Wanzen und Eintagsfliegen nach Angaben der Arbeitsgruppe kein Trend feststellen. Das Team wertete zwei Arten von Fallen aus: zum einen von solchen, in denen fliegende Insekten wie Motten mit Licht angelockt werden, aus den Jahren 1997 bis 2017 – zum anderen von Trichterfallen für bodenlebende Arten aus den Jahren 1985 bis 2016. Laut der Analyse reichten die jährlichen Rückgänge von etwa vier Prozent bei Motten und bodenlebenden Käfern bis zu zehn Prozent bei den Köcherfliegen, deren Larven in Gewässern leben und besonders anfällig für Verschmutzung sind. Insgesamt passten die in den Daten nachweisbaren Rückgänge der Biomasse zu ähnlichen Resultaten früherer Zählungen aus Deutschland und anderen Ländern, heißt es in der Studie.

WEITERLESEN MIT »SPEKTRUM +«

Im Abo erhalten Sie exklusiven Zugang zu allen Premiumartikeln von »spektrum.de« sowie »Spektrum - Die Woche« als PDF- und App-Ausgabe. Testen Sie 30 Tage uneingeschränkten Zugang zu »Spektrum+« gratis:

Jetzt testen

(Sie müssen Javascript erlauben, um nach der Anmeldung auf diesen Artikel zugreifen zu können)

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.