News: Badespaß auf dem Mars
Schon seit einiger Zeit wissen Forscher von Kanälen, in denen Wasser ins nördliche Tiefland des Roten Planeten geflossen ist. Allerdings wußten sie bisher nicht, was in dieser Region damit geschah. "Die Frage ist: Hat es sich in großen Becken gesammelt oder nicht?" so Head. "Wir hatten hier das erste Mal die Instrumente, um dieser Überlegung zu nachzugehen." Nach Meinung der Wissenschaftler haben sie durch ihre Auswertungen einige Hinweis auf die Existenz eines früheren Ozeans erhalten: In einer Grenze zwischen zwei geologischen Schichten meinen sie eine ehemalige Uferlinie entdeckt zu haben. Diese Schichten haben unterschiedliche Topographie und verlaufen auf einer Geopotentialfläche. Auf einer Seite dieser Uferlinie ist die Oberfläche deutlich glatter als auf der anderen, was die Forscher auf eine frühere Sedimentation zurückführen. Zudem stellten sie fest, daß die Oberfläche jenseits der Uferlinie terrassenförmig verläuft. Eine mögliche Erklärung dafür könnte eine allmählich zurückgehende Wasserlinie gewesen sein. Der letzte Hinweis auf einen möglichen Ozean ist sein Volumen, das etwa dem geschätzten Wasservorkommen auf dem Mars entsprechen würde.
Head und seine Gruppe sind davon überzeugt, daß es sich um einen großen See oder einen Ozean gehandelt hat. "Wir können uns keine andere Erklärung vorstellen. Auf jeden Fall sollten diese Erkenntnisse näher überprüft werden", sagte Head. Dazu gehöre es, Meteoriten vom Mars und deren Fundstellen zu untersuchen um herauszufinden, ob es auf diesem Planeten Salz gebe. Die Wissenschaftler hoffen, aus diesen Informationen Aufschluß über Klimaschwankungen auf dem Mars zu erhalten und daraus Rückschlüsse auf die Erde ziehen zu können.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 5.10.1999
"Keine Steilklippen auf Mars"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 31.5.1999
"Die drei Dimensionen des Roten Planeten" - Spektrum Ticker vom 7.12.1998
"Eine Grube voll Eis" - Spektrum der Wissenschaft 1/97, Seite 50
"Die Klimageschichte des Mars"
(nur für Heft-Abonnenten online zugänglich)
Der Heidelberger Verlag Spektrum der Wissenschaft ist Betreiber dieses Portals. Seine Online- und Print-Magazine, darunter »Spektrum der Wissenschaft«, »Gehirn&Geist« und »Spektrum – Die Woche«, berichten über aktuelle Erkenntnisse aus der Forschung.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.