Leuchtende Tiere: Taschenratten strahlen im Dunklen zurück
Die im Südosten der USA heimische Taschenrattenspezies Geomys pinetis hat eine ganz besondere biologische Austrahlung: Die Tiere leuchten auf, wenn UV-Licht auf sie fällt. Diesem bislang unbekannten Phänomen sind Forscher der University of Georgia per Zufall auf die Spur gekommen. Penible Nachforschungen in freier Wildbahn und an toten Museumsexemplaren zeigten dann, dass die Biofluoreszenz wohl zum Standardrepertoir der Art gehört.
Im Fachblatt »The American Midland Naturalist« beschreiben Justin Pynne und seine Kollegen den Leuchttrick der Taschenratte genauer. Das gleiche Phänomen kennen Biologen von verschiedenen Vögeln, Spinnen und Skorpionen sowie von anderen dämmerungs- und nachtaktiven Säugetieren wie dem Opossum, dem Schnabletier und den südamerikanischen Springhasen. Pynne hatte sich seit 2019 auf die Suche nach anderen biofluoreszierenden Säugetieren gemacht. Fündig wurde er zuerst bei Gleit- oder Flughörnchen, die ebenfalls aufleuchten, wenn sie mit einer UV-Lampe angestrahlt werden. Die Taschenratten sind damit nun die vorerst letzten der Biofluoreszenz überführten Tiere.
Bei Tests in freier Wildbahn leuchten Taschenratten in einem recht satten Orange auf, beschreibt der Forscher, der weitere erfolgreiche Tests mit verschiedenen in der zoologischen Sammlung der Universität konservierten Taschenrattenarten durchgeführt hat. Die Bedeutung des Leuchtverhaltens bleibt für die Forscher indes im Dunkeln. Es ist denkbar, dass die Tiere zur Abschreckung von Feinden leuchten, womöglich übernimmt das Leuchtsignal aber auch eine Funktion bei der innerartlichen Kommunikation. Bei vielen anderen Lebewesen übernimmt die Biolumineszenz – die kalte Ausstrahlung von sichtbarem Licht – unterschiedlichste Rollen etwa zur Erkennung von Artgenossen oder zur Anlockung des Sexualpartners wie beim Leuchtkäfer.
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