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COP26: Die Ereignisse der Weltklimakonferenz im Blog
Liveblog zum 26. UN-Klimatreffen: Der Klimapakt von Glasgow wurde vereinbart
Die UN-Klimakonferenz in Glasgow hat die Staaten der Welt erstmals dazu aufgefordert, den Ausstieg aus der Kohle einzuleiten. Die Konferenz zum Nachlesen im Blog
- Offiziell hat vom 31. Oktober bis 12. November 2021 im schottischen Glasgow die Weltklimakonferenz (COP26) stattgefunden. Verhandelt haben die Staaten noch bis zum 13. November.
- Die wesentlichen Fragen: Wie lässt sich das 2015 im Pariser Klimaabkommen formulierte Ziel erreichen, die Erderwärmung möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen? Wie kann sich die Menschheit an den wandelnden Planeten anpassen? Und wer soll das alles bezahlen?
- Die wesentlichen Entwicklungen und Hintergründe zu Klimawandel und Klimaschutz können Sie in diesem Blog nachlesen.
- Alle »Spektrum«-Inhalte finden sich auf unserer Klimakonferenz-Themenseite.
Alina Schadwinkel
Vielen Dank, dass Sie die Ereignisse der Konferenz in diesem Blog verfolgt haben. Alle Inhalte zum Gipfel und zum Klimaschutz finden Sie auf unserer Themenseite. Wir wünschen einen guten Abend!
Alina Schadwinkel
Die Teilnehmenden der UN-Klimakonferenz in Glasgow haben die Nationen der Welt erstmals dazu aufgefordert, den Ausstieg aus der Kohle einzuleiten. Die am Samstag gebilligte Erklärung von rund 200 Staaten fordert zudem, »ineffiziente« Subventionen für Öl, Gas und Kohle zu streichen. Die Formulierung wurde allerdings in letzter Minute auf Druck von China und Indien abgeschwächt. EU-Kommissar Frans Timmermans äußerte seine große Enttäuschung darüber, würdigte die Forderung zum Kohleausstieg aber dennoch als »historisch«.
Zudem verpflichteten sich die Länder dem Ziel, die Erderwärmung bei 1,5 Grad Celsius im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu stoppen. Dazu sollen sie bis Ende 2022 ihre bislang unzureichenden Klimaschutzpläne nachschärfen – freiwillig.
Bisher reichen die bei den UN eingereichten Pläne bei weitem nicht aus, das 2015 in Paris vereinbarte 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. In der Erklärung wird festgehalten, dass dafür der Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase weltweit noch in diesem Jahrzehnt um 45 Prozent sinken muss.
Zugesagt werden auch mehr Finanzhilfen für arme Staaten, damit diese sich an die vielerorts fatalen Folgen der Klimakrise anpassen könen. Zig Millionen Menschen sind schon jetzt mit häufigeren und längeren Dürren und Hitzewellen konfrontiert oder kämpfen mit heftigeren Stürmen und Überschwemmungen. Konkret sollen diese Finanzhilfen bis 2025 verdoppelt werden, also von aktuell etwa 20 auf rund 40 Milliarden US-Dollar, umgerechnet etwa 35 Milliarden Euro.
Erstmals wird die jahrelange Forderung armer Staaten aufgegriffen, einen Geldtopf für Hilfen bei Schäden und Verlusten einzurichten. Gemeint sind etwa Zerstörungen oder erzwungene Umsiedlungen nach Dürren, Sturmfluten oder Wirbelstürmen. Die Staaten werden aufgefordert, dafür Geld einzuzahlen. Konkrete Summen dafür werden aber nicht genannt. Es soll nur »technische Unterstützung« nach Schadensereignissen bereitstehen, aber nicht der komplette Schaden beglichen werden.
Zudem verpflichteten sich die Länder dem Ziel, die Erderwärmung bei 1,5 Grad Celsius im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu stoppen. Dazu sollen sie bis Ende 2022 ihre bislang unzureichenden Klimaschutzpläne nachschärfen – freiwillig.
Bisher reichen die bei den UN eingereichten Pläne bei weitem nicht aus, das 2015 in Paris vereinbarte 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. In der Erklärung wird festgehalten, dass dafür der Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase weltweit noch in diesem Jahrzehnt um 45 Prozent sinken muss.
Zugesagt werden auch mehr Finanzhilfen für arme Staaten, damit diese sich an die vielerorts fatalen Folgen der Klimakrise anpassen könen. Zig Millionen Menschen sind schon jetzt mit häufigeren und längeren Dürren und Hitzewellen konfrontiert oder kämpfen mit heftigeren Stürmen und Überschwemmungen. Konkret sollen diese Finanzhilfen bis 2025 verdoppelt werden, also von aktuell etwa 20 auf rund 40 Milliarden US-Dollar, umgerechnet etwa 35 Milliarden Euro.
Erstmals wird die jahrelange Forderung armer Staaten aufgegriffen, einen Geldtopf für Hilfen bei Schäden und Verlusten einzurichten. Gemeint sind etwa Zerstörungen oder erzwungene Umsiedlungen nach Dürren, Sturmfluten oder Wirbelstürmen. Die Staaten werden aufgefordert, dafür Geld einzuzahlen. Konkrete Summen dafür werden aber nicht genannt. Es soll nur »technische Unterstützung« nach Schadensereignissen bereitstehen, aber nicht der komplette Schaden beglichen werden.
Alina Schadwinkel
Die Staaten haben den Klimapakt von Glasgow beschlossen. Details folgen bald!
Alina Schadwinkel
Was die Konferenz gebracht hat? Die Abschlussplenarsitzung wird live übertragen:
Alina Schadwinkel
Deutschland hat auf der UN-Klimakonferenz zehn Millionen Euro zusätzliche Unterstützung für arme Staaten zugesagt, die in der Klimakrise Schäden und Verluste erlitten haben. Mit weiteren europäischen Staaten würde man insgesamt 35 Millionen US-Dollar ermöglichen, hieß es.
Dem neuesten Entwurf der Abschlusserklärung zufolge geht es dabei um »technische Unterstützung«, etwa nach Wirbelstürmen, Dürren oder Überschwemmungen, und nicht um Ersatz für komplette Schäden.
Helfen soll das Santiago Netzwerk. Dieses hatte man bereits auf der COP 25 in Madrid beschlossen. Es dient, wie das Bundesministerium für Umwelt schreibt, »insbesondere der Vernetzung relevanter Akteure im Bereich Verluste und Schäden, dem Wissensaustausch und dem erleichterten Zugang zu technischer Unterstützung beim Umgang mit Klimarisiken«.
Dem neuesten Entwurf der Abschlusserklärung zufolge geht es dabei um »technische Unterstützung«, etwa nach Wirbelstürmen, Dürren oder Überschwemmungen, und nicht um Ersatz für komplette Schäden.
Helfen soll das Santiago Netzwerk. Dieses hatte man bereits auf der COP 25 in Madrid beschlossen. Es dient, wie das Bundesministerium für Umwelt schreibt, »insbesondere der Vernetzung relevanter Akteure im Bereich Verluste und Schäden, dem Wissensaustausch und dem erleichterten Zugang zu technischer Unterstützung beim Umgang mit Klimarisiken«.
Alina Schadwinkel
Der britische Präsident des Weltklimagipfels, Alok Sharma, hat das wohl entscheidende Plenum der rund 200 Staaten wegen intensiver Diskussionen erneut verschoben. Es sei notwendig, den Staaten »noch ein bisschen mehr Zeit zu geben«, sagte er.
Sharma setzte die neue Sitzung für 15.30 Uhr an. Der Brite machte klar, dass er eine weitere Verlängerung in die Nacht unbedingt vermeiden wollte.
Sharma setzte die neue Sitzung für 15.30 Uhr an. Der Brite machte klar, dass er eine weitere Verlängerung in die Nacht unbedingt vermeiden wollte.
Alina Schadwinkel
WTrotz Widerstands mehrerer Staaten findet sich auch im neuesten Entwurf für die Abschlusserklärung der Weltklimakonferenz erstmals seit 25 Jahren die Forderung, weltweit aus der Kohle auszusteigen und zumindest »ineffiziente« Subventionen für Öl, Gas und Kohle zu streichen. Das Dokument wurde am Samstag vom britischen Vorsitz des Gipfels in Glasgow veröffentlicht. Das Plenum der etwa 200 Staaten berät nun darüber.
Erhalten blieb auch die Aufforderung, dass alle Staaten bis Ende 2022 ihre nationalen Klimapläne nachschärfen sollen. Weiterhin bleibt diese aber freiwillig. Bisher reichen die bei den UN eingereichten Pläne bei Weitem nicht aus, das 2015 in Paris vereinbarte Ziel zu erreichen, die Erderwärmung bei 1,5 Grad zu stoppen im Vergleich zur vorindustriellen Zeit. In der Erklärung wird festgehalten, dass dafür der Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase weltweit noch in diesem Jahrzehnt um 45 Prozent sinken muss.
Erstmals wird die jahrelange Forderung armer Staaten aufgegriffen, einen Geldtopf für Hilfen bei Schäden und Verlusten einzurichten. Gemeint sind etwa Zerstörungen oder erzwungene Umsiedlungen nach Dürren, Sturmfluten oder Wirbelstürmen, die infolge der Erderhitzung zunehmen. Die Staaten werden aufgefordert, dafür Geld einzuzahlen. Konkrete Summen dafür werden auch im neuen Entwurf nicht genannt. Fraglich ist, ob sich die vielen armen Staaten damit zufrieden geben, deren Bevölkerung schon jetzt massiv unter der Klimakrise leidet.
Geplant ist, dass am Nachmittag abschließend abgestimmt wird. Eine weitere Verlängerung ist aber möglich.
Erhalten blieb auch die Aufforderung, dass alle Staaten bis Ende 2022 ihre nationalen Klimapläne nachschärfen sollen. Weiterhin bleibt diese aber freiwillig. Bisher reichen die bei den UN eingereichten Pläne bei Weitem nicht aus, das 2015 in Paris vereinbarte Ziel zu erreichen, die Erderwärmung bei 1,5 Grad zu stoppen im Vergleich zur vorindustriellen Zeit. In der Erklärung wird festgehalten, dass dafür der Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase weltweit noch in diesem Jahrzehnt um 45 Prozent sinken muss.
Erstmals wird die jahrelange Forderung armer Staaten aufgegriffen, einen Geldtopf für Hilfen bei Schäden und Verlusten einzurichten. Gemeint sind etwa Zerstörungen oder erzwungene Umsiedlungen nach Dürren, Sturmfluten oder Wirbelstürmen, die infolge der Erderhitzung zunehmen. Die Staaten werden aufgefordert, dafür Geld einzuzahlen. Konkrete Summen dafür werden auch im neuen Entwurf nicht genannt. Fraglich ist, ob sich die vielen armen Staaten damit zufrieden geben, deren Bevölkerung schon jetzt massiv unter der Klimakrise leidet.
Geplant ist, dass am Nachmittag abschließend abgestimmt wird. Eine weitere Verlängerung ist aber möglich.
Alina Schadwinkel
Mehrere Umweltschützer haben Deutschland eine zu passive Rolle bei der Weltklimakonferenz vorgeworfen. Deutschland habe bereits vor dem Gipfel einen schlechten Eindruck gemacht, indem es bei den Vereinten Nationen einen unzureichenden Klimaschutzplan eingereicht habe, sagte etwa die Klimaaktivistin Luisa Neubauer. Die Parteien einer möglichen »Ampel-Koalition« rief sie auf, das 1,5-Grad-Ziel in klimagerechte Politik zu übersetzen. »Es ist einfach international nicht mehr akzeptabel, sich so zu verhalten, wie die Groko das zu großen Teilen getan hat«, sagte Neubauer in Bezug auf die scheidende Bundesregierung.
Die Politik habe sich beim Gipfel in Glasgow den Interessen der Auto-Lobby gebeugt, sagte zudem der Klimaexperte der Organisation Oxfam, Jan Kowalzig. »Ins Bild einer Bundesregierung im Dienste der Autokonzerne passt leider, dass die Bundesregierung sich nicht der Allianz für den Übergang zu emissionsfreien Autos anschließen wollte«, sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Glasgow.
Alina Schadwinkel
Guten Morgen! Erst frühestens am Samstagnachmittag ist mit einem Abschluss zu rechnen. Dies teilte die Beraterin der britischen COP-Präsidentschaft, Camilla Born, auf Twitter mit. Stundenlange Debatten über ein weltweites Stoppsignal für die Kohle und über mehr Hilfszahlungen an arme Länder hatten den Abschluss des Gipfels ausgebremst.
12. November 2021
Lars Fischer
Und damit beenden wir unsere Live-Berichterstattung für heute – auch wenn die Weltklimakonferenz noch weitergeht. Auch dieses Jahr gehen die COP-Verhandlungen in die Verlängerung. Wenn die Erfahrung der letzten Jahre nicht trügt, dürfte es wohl bis weit nach Mitternacht dauern, bis eine Einigung erreicht ist – wenn nicht länger.
Fachleute hatten den heute veröffentlichten zweiten Entwurf der Abschlusserklärung vorsichtig positiv bewertet, allerdings gibt es noch viel Diskussionsbedarf zwischen den Staaten. Der größte Streitpunkt sind die Klimahilfen der reichen an die ärmeren Länder – und die ärmeren Länder haben schon angekündigt, hier nicht nachzugeben.
Auf ihren Druck erkennt der neue Entwurf der Abschlusserklärung nun immerhin an, dass das ursprüngliche Versprechen gebrochen wurde, 2020 zu zahlen. Nun ist die Frage, ob man die reichen Staaten irgendwie dazu bringt, zukünftige Versprechen dann auch mal zu halten. Aber das ist ohnehin die ganze Krux dieser an Versprechen reichen Klimakonferenz.
Fachleute hatten den heute veröffentlichten zweiten Entwurf der Abschlusserklärung vorsichtig positiv bewertet, allerdings gibt es noch viel Diskussionsbedarf zwischen den Staaten. Der größte Streitpunkt sind die Klimahilfen der reichen an die ärmeren Länder – und die ärmeren Länder haben schon angekündigt, hier nicht nachzugeben.
Auf ihren Druck erkennt der neue Entwurf der Abschlusserklärung nun immerhin an, dass das ursprüngliche Versprechen gebrochen wurde, 2020 zu zahlen. Nun ist die Frage, ob man die reichen Staaten irgendwie dazu bringt, zukünftige Versprechen dann auch mal zu halten. Aber das ist ohnehin die ganze Krux dieser an Versprechen reichen Klimakonferenz.
Lars Fischer
»Wie viele andere Klimagipfel zuvor bringt Glasgow den Klimaschutz nur in Trippelschritten voran«, schreibt »Spektrum«-Chefredakteur Daniel Lingenhöhl. Auch das noch hart verhandelte Abschlussdokument wird wohl nichts Grundsätzliches daran ändern, dass die Ergebnisse von COP26 schlicht zu wenig sind.
Lars Fischer
Von GFANZ bis Clydebank – auch wenn es noch keine Abschlusserklärung beim COP26 gibt, haben die Staaten schon eine ganze Reihe an Vereinbarungen abgeschlossen. Unter anderem sollen die Methanemissionen in mehr als 100 Ländern um ein Drittel gesenkt werden – womöglich eines der wichtigsten Ergebnisse der Konferenz.
Auch bei den vier großen Konferenzthemen »coal, cars, cash and trees« gibt es bereits Beschlüsse, die zum Teil von dutzenden Staaten getragen werden. Doch was sie im Einzelnen wert sind, ist sehr unterschiedlich. Ein Überblick:
Auch bei den vier großen Konferenzthemen »coal, cars, cash and trees« gibt es bereits Beschlüsse, die zum Teil von dutzenden Staaten getragen werden. Doch was sie im Einzelnen wert sind, ist sehr unterschiedlich. Ein Überblick:
Lars Fischer
Mal abgesehen davon, dass ohne ein (derzeit noch hart verhandeltes) verbindliches Regelwerk nichts davon wirklich belastbar ist, hat die Welt bei den nationalen Klimazielen durchaus Fortschritte gemacht. Wie der »Climate Action Tracker« in seiner jüngsten Analyse der so genannten national festgelegten Beiträge (NDC) zum Klimaschutz feststellte, hatten 22 von 36 analysierten Staaten – die EU wird bei solchen Analysen als einzelne Entität geführt – ihre Klimaziele verschärft. So erreichen die USA und die EU immerhin fast die für die Pariser Klimaziele nötigen Reduktionen. Auf dem Papier jedenfalls. Einen großen Teil dazu tragen Zusagen über Ziele in mehreren Jahrzehnten bei, deren Glaubwürdigkeit nicht nur vom »Climate Action Tracker« als eher mäßig bewertet wird.
Alina Schadwinkel
© Dominika Zarzycka / NurPhoto / picture alliance
Lange hatte man sich auf diese Konferenz vorbereitet, zwei Wochen war man vor Ort und nun packen die Ersten ihr Zeug in Glasgow schon wieder zusammen. Ob sie sagen würden, es habe sich gelohnt?
© dpa/Spektrum.de
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