News: Der Mars und das Wasser
So fiel Donald Musselwhite vom Jet Propulsion Laboratory der NASA und seinen Mitarbeitern auf, dass diese Täler nur dort zu finden sind, wo es besonders kalt ist, also an den Pol-zugewandten Kraterhängen. Dort sinken die Temperaturen im Winter unter minus 125 Grad Celsius, sodass aus dem Untergrund aufsteigendes CO2 - genau wie an den Polen des Mars auch - gefrieren kann. Die Forscher vermuten, dass dieses Trockeneis so die Klüfte und Poren der oberflächennahen Gesteinsschichten ausfüllt.
Wenn es dann schließlich Sommer wird, erwärmen sich diese Schichten, das CO2-Eis taut, dehnt sich aus und gerät zunehmend unter Druck. Dabei verflüssigt sich ein Teil des Kohlendioxids und kann nun schlagartig entweichen. Nahe der Oberfläche könnte die Explosion demnach Gesteine zertrümmern, die den Hang hinabstürzen und so zu jenen Erosionsstrukturen führen.
Musselwhite betont, dass sie nicht von der direkten Wirkung flüssigen Kohlendioxids sprechen, sondern von einer schlagartigen Freisetzung des Gases. Ob die Strukturen, die den irdischen Abflussrinnen derart ähnlich sind, tatsächlich auch auf "trockenem" Wege entstanden sein können, bleibt unklar. Victor Baker vom Department of Hydrology and Water Resources der University of Arizona fehlt für die Aufregung jedes Verständnis. Jeder Hydrogeologe würde die Rinnen - ohne von der Herkunft der Bilder zu wissen - der Aktivität von Wasser zuschreiben. "Dass die Stukturen auf dem Mars sind, ist der einzige Grund, warum sie diskutiert werden." Am 7. April 2001 startet mit der 2001-Mars-Odyssey-Sonde eine neue Expedition zum Mars. Sie soll insbesdondere nach Hinweise auf einen einst blauen Planeten fahnden.
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