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News: Der Mars und das Wasser

Niemand zweifelt daran, dass auf dem Mars einst Wasser floss... Niemand? Nein! Einige unbeugsame Forscher, die sich vom allzu Offensichtlichen nicht beeindrucken lassen, leisten Widerstand gegen eingängige Meinungen. Die Täler, die als Beweis dafür dienten, dass die jüngere Vergangenheit des roten Planeten eine feuchte war, sind ihrer Ansicht nach Folge von Kohlendioxidausbrüchen. Und ihnen fehlt es nicht an schlagkräftigen Argumenten.
Spätestens seit Mars Global Surveyor nie gekannte Details der Marslandschaften zur Erde funkte, zweifelt eigentlich niemand mehr daran, dass die Oberfläche des Planeten einst von Flüssen und Meeren gestaltet wurde. Vor allem die steilen Hänge der Marskrater hatten es den Forschern angetan. Die hier vorkommenen, tiefen Rinnen schienen gerade erst entstanden zu sein. Gab es vielleicht bis vor kurzem noch Wasser auf dem Mars? Ja, es könnte sogar sein, dass es bis heute - als gefrorenes Grundwasser - dicht unter der Landoberfläche lagert. Doch bei genauerem Hinsehen offenbaren sich Probleme und bleiben offene Fragen, die sich mit Wasser nicht beantworten lassen.

So fiel Donald Musselwhite vom Jet Propulsion Laboratory der NASA und seinen Mitarbeitern auf, dass diese Täler nur dort zu finden sind, wo es besonders kalt ist, also an den Pol-zugewandten Kraterhängen. Dort sinken die Temperaturen im Winter unter minus 125 Grad Celsius, sodass aus dem Untergrund aufsteigendes CO2 - genau wie an den Polen des Mars auch - gefrieren kann. Die Forscher vermuten, dass dieses Trockeneis so die Klüfte und Poren der oberflächennahen Gesteinsschichten ausfüllt.

Wenn es dann schließlich Sommer wird, erwärmen sich diese Schichten, das CO2-Eis taut, dehnt sich aus und gerät zunehmend unter Druck. Dabei verflüssigt sich ein Teil des Kohlendioxids und kann nun schlagartig entweichen. Nahe der Oberfläche könnte die Explosion demnach Gesteine zertrümmern, die den Hang hinabstürzen und so zu jenen Erosionsstrukturen führen.

Musselwhite betont, dass sie nicht von der direkten Wirkung flüssigen Kohlendioxids sprechen, sondern von einer schlagartigen Freisetzung des Gases. Ob die Strukturen, die den irdischen Abflussrinnen derart ähnlich sind, tatsächlich auch auf "trockenem" Wege entstanden sein können, bleibt unklar. Victor Baker vom Department of Hydrology and Water Resources der University of Arizona fehlt für die Aufregung jedes Verständnis. Jeder Hydrogeologe würde die Rinnen - ohne von der Herkunft der Bilder zu wissen - der Aktivität von Wasser zuschreiben. "Dass die Stukturen auf dem Mars sind, ist der einzige Grund, warum sie diskutiert werden." Am 7. April 2001 startet mit der 2001-Mars-Odyssey-Sonde eine neue Expedition zum Mars. Sie soll insbesdondere nach Hinweise auf einen einst blauen Planeten fahnden.

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