Satellitenstart: Der Ozeanzirkulation auf der Spur
In der Nacht zum Montag, den 2. November 2009 um 2:50 Uhr MEZ hat die ESA erfolgreich den Satelliten SMOS (Soil Moisture and Ocean Salinity) vom Kosmodrom Plesetsk in Nordrussland gestartet. SMOS ist die zweite Earth-Explorer-Mission des ESA-Programms "Lebender Planet". SMOS untersucht die Bodenfeuchtigkeit und den Salzgehalt der Ozeane und spielt damit eine entscheidende Rolle bei der Überwachung des Klimawandels.
Mit den Earth-Explorer-Satelliten wird das komplexe Ökosystem der Erde global beobachtet. Damit sollen Daten über ablaufende Prozesse in der Atmosphäre, den Ozeanen und dem Festland gesammelt werden. Mit den gestarteten Instrumenten stehen Europa nun neue Werkzeuge zum Verständnis unseres Planeten und des Klimawandels zur Verfügung.
An Bord von SMOS befindet sich ein interferometrisches Radiometer, das den Salzgehalt an der Oberfläche der Ozeane und die Bodenfeuchtigkeit der Landmassen überwacht. Gemessen werden die Temperatur der Reflexionen and der Erdoberfläche im Mikrowellenbereich. Diese Temperatur ist abhängig von der Temperatur der Erdoberfläche und ihren elektrischen Eigenschaften. Letztere sind maßgeblich durch die Bodenfeuchtigkeit der Landmassen beziehungsweise dem Salzgehalt der Meeresoberfläche bestimmt.
Der Salzgehalt der Ozeane ist ein Indikator für globale Meeresströmungen. Klimaforscher leiten anhand der Daten Rückschlüsse auf die langfristigen Auswirkungen des Klimawandels ab. Meteorologen nutzen die Daten von SMOS, um den weltweiten Wasseraustausch, der zu einem Großteil in abgelegenen Gebieten vonstatten geht und einen wesentlichen Einfluss auf das Wetter hat, zu beobachten.
Die erste Earth-Explorer-Mission, GOCE, zur Bestimmung des Schwerefelds und der stationären Ozeanzirkulation, wurde Anfang 2009 erfolgreich gestartet. Im Jahr 2010 wird das Programm mit dem Satelliten, CryoSat-2, der die Dicke des schwimmenden Meereises erfasst, fortgesetzt. Für 2011 sind weitere Missionen zur Untersuchung der Atmosphärendynamik und zur Überwachung der Schwächung des Erdmagnetfelds geplant.
Gleichzeit mit SMOS wurde auch der Satellit PROBA-2 in den Orbit gebracht. PROBA-2 ist Nachfolger des 2001 gestarteten Satelliten PROBA-1. Er verfügt über eine große Bandbreite fortschrittlicher Satellitentechnologien, wie Miniatursensoren, die in künftigen ESA-Raumsonden zum Einsatz kommen sollen. Weiterhin werden mit PROBA-2 eine hochmoderne CCD-Kamera mit einem Blickwinkel von rund 120°, sowie vier Forschungsinstrumente zur Beobachtung der Sonne getestet.
PROBA-2 und SMOS umkreisen die Erde auf sonnensynchronen Umlaufbahnen in Höhen von 725, beziehungsweise 760 Kilometern. PROBA-2 wird nach Überprüfung in zwei Monaten betriebsbereit sein, während SMOS länger kalibriert werden muss und deshalb erst in sechs Monaten den Messbetrieb aufnimmt.
Janine Fohlmeister
Mit den Earth-Explorer-Satelliten wird das komplexe Ökosystem der Erde global beobachtet. Damit sollen Daten über ablaufende Prozesse in der Atmosphäre, den Ozeanen und dem Festland gesammelt werden. Mit den gestarteten Instrumenten stehen Europa nun neue Werkzeuge zum Verständnis unseres Planeten und des Klimawandels zur Verfügung.
An Bord von SMOS befindet sich ein interferometrisches Radiometer, das den Salzgehalt an der Oberfläche der Ozeane und die Bodenfeuchtigkeit der Landmassen überwacht. Gemessen werden die Temperatur der Reflexionen and der Erdoberfläche im Mikrowellenbereich. Diese Temperatur ist abhängig von der Temperatur der Erdoberfläche und ihren elektrischen Eigenschaften. Letztere sind maßgeblich durch die Bodenfeuchtigkeit der Landmassen beziehungsweise dem Salzgehalt der Meeresoberfläche bestimmt.
Der Salzgehalt der Ozeane ist ein Indikator für globale Meeresströmungen. Klimaforscher leiten anhand der Daten Rückschlüsse auf die langfristigen Auswirkungen des Klimawandels ab. Meteorologen nutzen die Daten von SMOS, um den weltweiten Wasseraustausch, der zu einem Großteil in abgelegenen Gebieten vonstatten geht und einen wesentlichen Einfluss auf das Wetter hat, zu beobachten.
Die erste Earth-Explorer-Mission, GOCE, zur Bestimmung des Schwerefelds und der stationären Ozeanzirkulation, wurde Anfang 2009 erfolgreich gestartet. Im Jahr 2010 wird das Programm mit dem Satelliten, CryoSat-2, der die Dicke des schwimmenden Meereises erfasst, fortgesetzt. Für 2011 sind weitere Missionen zur Untersuchung der Atmosphärendynamik und zur Überwachung der Schwächung des Erdmagnetfelds geplant.
Gleichzeit mit SMOS wurde auch der Satellit PROBA-2 in den Orbit gebracht. PROBA-2 ist Nachfolger des 2001 gestarteten Satelliten PROBA-1. Er verfügt über eine große Bandbreite fortschrittlicher Satellitentechnologien, wie Miniatursensoren, die in künftigen ESA-Raumsonden zum Einsatz kommen sollen. Weiterhin werden mit PROBA-2 eine hochmoderne CCD-Kamera mit einem Blickwinkel von rund 120°, sowie vier Forschungsinstrumente zur Beobachtung der Sonne getestet.
PROBA-2 und SMOS umkreisen die Erde auf sonnensynchronen Umlaufbahnen in Höhen von 725, beziehungsweise 760 Kilometern. PROBA-2 wird nach Überprüfung in zwei Monaten betriebsbereit sein, während SMOS länger kalibriert werden muss und deshalb erst in sechs Monaten den Messbetrieb aufnimmt.
Janine Fohlmeister
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