News: Der Quanten-Kryptographie ein Stückchen näher
Durch seine Messung greift er aber auch aktiv ein, er verändert den Zustand seines Photons wie auch den des verschränkten Geschwisterchens. So kann das Phänomen der Verschränkung zur absolut sicheren Übertragung von Information genutzt werden. Denn jedes Abhören der Information beeinflusst die Teilchen auf beiden Seiten, das Abhören wird so auf jeden Fall registriert.
Anton Zeilinger von der Universität Wien gelang es bereits, ein solches Experiment erfolgreich durchzuführen. Ein Problem war bisher allerdings, dass der Zustand der Verschränkung bei der Übertragung über längere Distanzen abnahm. Nun hat der Wiener Physiker zusammen mit seinen Kollegen eine Möglichkeit entwickelt, wie man die Verschränkung der Teilchen gleichsam auffrischen kann. Dazu wird jeweils eines von zwei Photonenpaaren gemessen und der Zustand der beiden Teilchen verglichen. Dies geschieht mit einem so genannten polarisierenden Strahlenteiler, einem besonderen Spiegel, der zwei eintreffende Photonen gemäß ihrer Polarisation umlenkt. Ist die Verschränkung noch ausreichend, so sind die Teilchen noch im gleichen Zustand. Ist dies jedoch nicht mehr der Fall, so verbessert die Messung des ersten Paares den verschränkten Zustand des zweiten Paares.
Zeilinger schätzt, dass bei derzeitig üblicher Technik alle zehn Kilometer derartige Auffrischungsstationen – Quantenknoten – eingeschaltet werden müssten, um eine saubere Übertragung auch über weite Distanzen hinweg zu gewährleisten. Da jede Messung einen Teil der Photonen für die weitere Übertragung unbrauchbar macht, entfallen an jedem Quantenknoten rund fünfzig Prozent der Photonen für die Übertragung. Dies ließe sich allerdings dadurch kompensieren, dass anfangs direkt mehr Photonen ausgesendet werden.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.