News: Der Ursprung des Quarzsandes
Doch das muss nicht unbedingt richtig sein, berichten Jürgen Schieber und seine Kollegen von der University of Texas in Arlington. Sie haben vor einigen Jahren eine 370 Millionen Jahre alte Tonstein-Ablagerung untersucht und dabei herausgefunden, dass sich die Quarzkörnchen im Innern von hohlen, sandkörnchengroßen Zysten von Algen bildeten. Um herauszufinden, ob kleinere Quarzkörner eine ähnliche Herkunft haben könnten, untersuchten Schieber und seine Kollegen die Tonsteine genauer.
Die Quarzkörnchen zeigten ungewöhnliche konzentrische Ringe, als wenn sie sich über einen langen Zeitraum, wie um eine Perle herum, abgesetzt haben. Zusätzlich waren sie von einem bernsteinfarbenem Rand umgeben, der den Wänden von Algenzysten ähnelte. Die Wissenschaftler erhärteten ihre Hypothese, indem sie den Anteil der Sauerstoffisotope ermittelten und wurden in ihrer Vermutung bestätigt: Der Quarzsand aus diesem Tongestein stammte mit höherer Wahrscheinlichkeit aus dem Meer als vom Land.
Und nicht nur das, auch der Quarz aus der Umgebung war diesem überraschend ähnlich. Diese Ablagerungen sind also wahrscheinlich an diesem Ort gewachsen und nicht vom Land erodiert. Die Existenz von "hausgemachtem" Sand könnte viele geologische Interpretationen ins Wanken zu bringen, so Schieber. Denn wenn Forscher Quarz, der eigentlich aus dieser Gegend stammt, für welchen halten, der vom Wind aus der Wüste herangetragen wurde, schließen sie fälschlicherweise auf wüstenähnliche Klimabedingungen im Hinterland – und das könnte dann ein Trugschluss sein.
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