News: Die Bakterien, die aus der Spalte kamen
Aufgrund dieser Vermutungen untersuchten die Forscher dieselbe Probe noch einmal mit Hilfe molekularbiologischer Techniken. Dabei zogen sie die Bakterien nicht im Labor auf, sondern isolierten die DNA direkt aus dem Belag und untersuchten jede Sequenz bakteriellen Ursprungs. Ein Vergleich der Ergebnisse zeigte nicht nur, daß die molekulare Methode verschiedenste neue Bakterien zum Vorschein gebracht hatte. Viele von ihnen waren bisher noch gar nicht dokumentiert worden. Mit ihrer molekularen Methode entdeckten die Forscher 31 bisher nicht identifizierte Bakterien, die traditionelle Methode deckte sechs neue Bakterienarten auf (Proceedings of the National Academy of Science vom 7. Dezember 1999).
"Mikrobielle Untersuchungen, die auf Sequenzuntersuchungen basieren, zeigen uns, daß die Kultivierungs-Methode die wirkliche Bakterien-Vielfalt nicht wiedergibt", sagte Relman. Trotz dieser Tatsache arbeiten viele mikrobiologische Labors vorwiegend nach der Methode. Allerdings gelte der Vorteil der neuen Technik nicht für alle Bakterien, einige könnten immer noch besser durch die herkömmliche und andere eher durch die molekularbiologische Technik identifiziert werden, stellten die Wissenschaftler fest.
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