Mondforschung: Gescheiterter Landeversuch der indischen Mondsonde Vikram
Update-5, 7. September 2019, 8:30 Uhr MESZ: Die Landung des Mondlander Vikram ist gescheitert. Am späten Abend wurde das Bremsmanöver der Sonde eingeleitet. Doch wie die indische Raumfahrtbehörde ISRO bekannt gab, wurde der Kontakt zur Sonde verloren, als diese 2,1 Kilometer vom Mond entfernt war. Sehr wahrscheinlich wurde die Sonde auf der Mondoberfläche zerschmettert. ISRO untersucht derzeit, was genau geschah.
Update-4, 6. September 2019, 7:15 Uhr MESZ: Der Mondlander Vikram ist bereit für seinen Landeversuch am 6. September: Zwischen 21:30 und 22:00 Uhr MESZ ist das finale Abbremsmanöver vorgesehen, mit dem Aufsetzen von Vikram wird zwischen 22:00 und 23:00 Uhr MESZ gerechnet. Die indische Raumfahrtbehörde ISRO überträgt die Landung live auf ihrer Homepage ab etwa 21:40 Uhr MESZ.
Update-3, 4. September 2019, 7:05 Uhr MESZ: Der Mondlander Vikram hat auch das zweite von zwei vorbereitenden Schubmanövern zum Abstieg zur Mondoberfläche erfolgreich durchlaufen. Die Triebwerke brannten für neun Sekunden, der Lander befindet sich nun in einer Bahn von 35 X 101 Kilometern Höhe. Am Abend des 6. September ist zwischen 21:30 bis 22:00 Uhr MESZ das finale Abbremsmanöver vorgesehen, mit dem Aufsetzen von Vikram zwischen 22:00 und 23:00 Uhr MESZ – in Indien ist es dann schon der 7. September.
Update-2, 3. September 2019, 7:15 Uhr MESZ: Der Mondlander Vikram hat das erste von zwei vorbereitenden Schubmanövern zum Abstieg zur Mondoberfläche erfolgreich durchlaufen. Die Triebwerke brannten für vier Sekunden, der Lander befindet sich nun in einer Bahn von 104 X 128 Kilometern Höhe. Für morgen ist ein weiteres Schubmanöver geplant.
Update-1, 2. September 2019, 10:15 Uhr MESZ: Die indische Raumfahrtbehörde ISRO meldet die erfolgreiche Abtrennung des Landers Vikram von der Muttersonde Chandrayaan-2 um 9:45 Uhr MESZ. Er befindet sich nun auf einer leicht elliptischen Umlaufbahn in 119 X 127 Kilometer Höhe über der Mondoberfläche. Die Landung ist für den 6. September um 22 Uhr MESZ geplant, 7. September nach indischer Standardzeit.
In rund einer Woche möchte die indische Raumfahrtbehörde ISRO den nächsten Schritt in der Erkundung des Mondes machen: Am 7. September 2019 ist die Landung der Sonde Vikram geplant. Sie wird im hohen Süden der Mondvorderseite niedergehen. Der Landeort befindet sich auf einer Ebene zwischen den kleinen Kratern Manzinus C und Simpelius N, bei 70 Grad südlicher Breite und 23 Grad östlicher Länge. Derzeit ist der Lander Vikram noch angekoppelt an die Hauptsonde Chandrayaan-2, die sich vier Wochen nach dem Start seit dem 20. August in einer Umlaufbahn um den Mond aufhält. In den kommenden Tagen führt Chandrayaan-2 noch mehrere Schubmanöver mit dem Bordantrieb durch, um in eine annähernd kreisförmige Umlaufbahn in rund 100 Kilometer Höhe über der Oberfläche zu gelangen.
Am 2. September wird sich dann Vikram – benannt nach Vikram Sarabhai (1919–1971), dem Begründer des indischen Weltraumprogramms – von Chandrayaan-2 trennen. Vikram manövriert sich daraufhin mit einem eigenen Antrieb in eine elliptische Mondumlaufbahn, die den Lander bis auf 30 Kilometer an die Oberfläche heranführt. Am Morgen des 7. September indischer Zeit zündet Vikram dann den Bordantrieb, um mit dem finalen Abstieg und dem Anflug ins Zielgebiet zu beginnen. Wenige Stunden nach dem hoffentlich sanften Aufsetzen auf der Mondoberfläche klappt Vikram eine Rampe auf, auf welcher der kleine Rover Pragyan (Sanskrit: Weisheit) auf die Mondoberfläche herunterfährt.
Sowohl der Lander als auch der Rover sind mit Kameras und Messinstrumenten zur Erforschung des Mondes ausgestattet und sollen einen Mondtag lang auf der Oberfläche durchhalten – also rund 14 Erdtage. Dabei hofft die ISRO, dass Pragyan bis zu 500 Meter auf der Mondoberfläche zurücklegt. Der Orbiter hingegen soll für mindestens ein Jahr den Mond mit acht unterschiedlichen wissenschaftlichen Instrumenten erforschen. Mit der Mission von Chandrayaan-2 sowie der Landung von Vikram und Pragyan möchte Indien beweisen, dass es vor allem mit der Volksrepublik China in Sachen Weltraumfahrt auf Augenhöhe ist. Allerdings hat China schon zwei erfolgreiche Mondlandungen vorzuweisen und bereitet für Ende dieses oder Anfang des kommenden Jahres die Rückführung einer Bodenprobe zur Erde vor.
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