News: Dinosaurierfund verbindet Amerika und Europa
Ungefähr 135 Kilometer nordnordöstlich von Lissabon, in der Stadt Leiria, fanden Wissenschaftler im Jahr 1988 Skeletteile eines Allosaurus fragilis – in Felsen aus Sandstein, die ursprünglich in einem Flußgebiet in der Nähe des Meers lagen und sich im späten Jura bildeten. Die eindeutige Zuordnung gelang erst jetzt und wird am 3. Mai im Journal of the Geological Society veröffentlicht.
Daß dieselbe Dinosaurierart nun auf unterschiedlichen Kontinenten gefunden wurde, hat wichtige Auswirkungen darauf, wie sich Wissenschaftler die Entstehung der Erdteile vorstellen. Der Nordatlantik bildete sich erst im späten Jura. Damals spaltete sich der Superkontinent Pangaea, und Nordamerika trennte sich von Europa. Wie stark diese Aufspaltung wirklich war und wie tief die Gewässer, die beide Kontinente trennten, war immer Bestandteil heftiger Debatten. Die Entdeckung eines nicht vogelartigen Dinosauriers auf beiden Landmassen ist nun ein Indiz dafür, daß der europäische Kontinent stärker mit dem nordamerikanischen verbunden war, als es viele paläogeographischen Modelle nahelegen. Diese zeigen im allgemeinen, daß Tiefwasserkanäle Westeuropa und die Grand Banks-Region bei Neufundland bereits zur Zeit des Jura trennten.
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