News: Disput um fossile Schlangenbeine
Dem widersprechen nun die Paläontologen um Olivier Rieppel. Sie haben beide Fossilien noch einmal genau unter die Lupe genommen und fanden heraus: Beide sind viel zu weit entwickelt, und damit von den Ursprüngen der Schlangen entfernt, um noch etwas darüber aussagen zu können. Rieppel stützt diese Meinung mit dem ungewöhnlichen Ansatzpunkt des Hinterbeines: "Der Oberschenkelknochen tritt von innerhalb der Rippen nach außen, während bei normalen vierbeinigen Tieren das Hinterbein unterhalb der Rippen liegt." Das spreche dafür, dass sich das Bein wieder entwickelt hat, nachdem es bereits verschwunden war. Überraschend sei das nicht, meint Rieppel: "Experimente an der Hinterextremitäten-Knospe bei Pythons haben gezeigt, dass bei ihnen zumindest noch ein gewisses Potenzial besteht, über das rudimentäre Stadium hinaus ein Bein zu entwickeln." Die Gene dazu werden bei Pythons in einem sehr frühen Stadium abgestellt. Durch ein Mutation könnte das verantwortliche Gen der beiden fossilen Schlangen aber mehr Zeit bekommen haben, ein Bein zu entwickeln.
- Spektrum Ticker vom 15.1.1999
"Wie die Schlange ihre Beine verlor "
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