News: Durchdringender Blick auf einen Nebel
Mit einer speziellen Kamera waren Greg Topasna, Brian Dennison und John Simonetti von der Virginia Tech genau dieser Wellenlänge auf der Spur. Topasna hatte die Kamera so verändert, daß er damit polarisiertes Licht sah. Polarisation tritt zum Beispiel dann auf, wenn Licht gestreut wird. Streuung sorgt auch dafür, daß unser Himmel tagsüber hell ist, denn das Sonnenlicht wird von den Teilchen und Molekülen in der Atmosphäre in alle Richtungen abgelenkt.
Als die Wissenschaftler die Kamera auf die Randbereiche des Rosettennebels richteten, fiel ihnen die starke Polarisation des Lichts der H-alpha-Linie auf. Offensichtlich wird das Licht also auch hier gestreut, und zwar nach Ansicht der Wissenschaftler an der Staubscheibe, die den Nebel umhüllt. Topasna hat inzwischen auch Hinweise, daß dieser Streueffekt bei anderen hellen Gasnebeln ebenfalls auftritt, wie zum Beispiel dem Nord-Amerika-Nebel im Sternbild Schwan.
Die Lichtstreuung hat Astronomen bislang in die Irre geführt, was die Größe des Rosettennebels betrifft – denn er erscheint dadurch größer, als er wirklich ist. Auch bei anderen Nebeln, die Licht der H-alpha-Linie aussenden, muß dieser Effekt in Zukunft berücksichtigt werden, meint Topasna.
Zur Zeit erstellen die drei Wissenschaftler einen hochaufgelösten Überblick über das Wasserstoffgas im interstellaren Raum. Einige Ergebnisse stellte Topasna am 13. Januar 2000 auf einer Tagung der American Astronomical Society in Atlanta vor (Abstract).
Der Heidelberger Verlag Spektrum der Wissenschaft ist Betreiber dieses Portals. Seine Online- und Print-Magazine, darunter »Spektrum der Wissenschaft«, »Gehirn&Geist« und »Spektrum – Die Woche«, berichten über aktuelle Erkenntnisse aus der Forschung.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.